Neuauflage: Aus Leica T wird Leica TL

Mit der Leica TL stellt Leica eine Neuauflage der Leica T vor, die sich nur in Kleinigkeiten vom Vorgängermodell unterscheidet und künftig auch in der Gehäusefarbe titan erhältlich sein soll. Mit der TL beendet Leica die Idee der konstanten Kameranamen.

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Neuauflage: Aus Leica T wird Leica TL

(Bild: leica)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle

Leica Camera beendet mit der Leica TL seine vor wenigen Jahren begonnene Produktpolitik der konstanten Produktnamen. Die einzelnen Entwicklungsstufen sollten sich nur durch unterschiedliche Typ-Nummern unterscheiden. Mit dieser Vorgehensweise wollte man die "Entwertung" von Kameramodellen vermeiden, für welche es weiterentwickelte Nachfolger gab. Das gewählte System der Typ-Nummer wurde jedoch nicht weiter erläutert und blieb letztlich unübersichtlich.

(Bild: Leica)

Mit der Leica TL nimmt der Wetzlarer Kamerahersteller nun radikalen Abschied vom ″Typ-Prinzip″ und kehrt zurück zur branchenüblichen Vorgehensweise, selbst kleinste Änderungen zum Anlass zu nehmen, einen neuen Kameranamen zu vergeben. Die mit der Leica TL verbundenen Neuerungen halten sich wahrlich in Grenzen. So basiert die Leica TL auf dem letzten Update der Leica T. Neu hinzugekommen ist der auf 32 Gigabyte erweiterte und damit doppelt so große interne Speicher. Überarbeitet wurde nach aussage von Leica der bei der Leica T häufig kritisierte Autofokus insbesondere im AF-C Modus. Verbessert wurde auch die Kompatibilität bei der Nutzung von Objektiven anderer Leica-Kameraysteme. So lassen sich mit der Leica TL beispielsweise auch SL-Objektive einschließlich OIS-Funktion und in Kombination mit dem R-Adapter L auch R-Objektive verwenden.

Die neue Leica TL App, die auch mit der Leica T nutzbar sein soll, erhielt eine Überarbeitung der Funktionen und soll zusätzliche Möglichkeiten beim Teilen der Bilder via E-Mail oder in soziale Netzwerke Netzwerke bieten. Sie ist wie ihr Vorläufer für iOS- und jetzt auch Android-Geräte erhältlich.

Die Objektiv-Namen zur Leica T endeten ursprünglich alle auf ″-T″ und wurden von einem Leica-Fertigungs-Partner in Japan produziert. Spätere Objektive erhielten den Namens-Zusatz (-TL) und kamen aus deutscher Fertigung. Künftig enden alle Objektivnamen für die Leica T/TL unabhängig von ihrer Herkunft auf ″-TL″.

Aus dem ursprünglichen T-Bajonett war mit dem Erscheinen der Leica SL das Leica L-Bajonett geworden. Da beide Kameras das gleiche Bajonett nutzen, waren die Vollformat-Objektive der Leica SL auch an der Leica T nutzbar. Heute besteht das direkt an der Leica TL nutzbare Objektiv-Sortiment aus acht T/TL- und drei SL-Objektiven.

Die Versionen silbern eloxiert und schwarz eloxiert unterscheiden sich äußerlich nur durch den eingravierten Namen TL von der bisherigen Leica T. Da die Gehäuse aus einem vollen Aluminium-Block gefräst werden, lässt sich die Namensänderung ohne Werkzeugkosten in der Software der Maschinensteuerung vornehmen. Beide Versionen der TL sind zum Preis von 1650 Euro ab sofort lieferbar. Die titan eloxierte Gehäusevariante soll zum gleichen Preis ab Mitte Dezember 2016 verfügbar sein. (keh)