Neue Chance für Satelliten-Telefongesellschaft Iridium

Das Netz aus Mobilfunk-Kommunikationssatelliten soll angeblich künftig der US-Flugzeugbauer Boeing betreiben und warten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ende August schien das Aus für das weltweite Satelliten-Mobilfunknetz von Iridium endgültig gekommen: Motorola, Gründer und Hauptbeteiligter von Iridium, erklärte gegenüber dem Konkursgericht in New York, dass die Firma nach dem 24. August mit der Zerstörung der 66 Satelliten beginnen wolle. Iridium war 1998 gestartet, um weltweites Telefonieren mit einem Handy über Satellit zu ermöglichen. Die schweren und teuren Satelliten-Telefone konnten allerdings nie viele Freunde gewinnen: Das Unternehmen war im März dieses Jahres pleite.

Nun scheint nach einem Bericht der Financial Times Deutschland das Iridium-Netz doch weiterbetrieben zu werden. Motorola habe die Iridium-Kunden informiert, dass eine neu gegründete Gesellschaft dem Konkursgericht ein Angebot für die Satelliten und Vermögenswerte vorgelegt habe, berichtet das Blatt.

Das Netz aus Kommunikationssatelliten soll danach künftig der US-Flugzeugbauer Boeing betreiben und warten. Das Gesamtvolumen für Boeing umfasse rund 250 Millionen US-Dollar, zitierte die Zeitung einen Boeing-Sprecher. Boeing übernehme aber keine Anteile an Iridium oder an seinem neuen Betreiber. Präsident der neuen Iridium-Gesellschaft soll der frühere Präsident der US-Fluggesellschaft Pan Am, Dan Colussy, sein. Motorola halte zunächst noch einen minimalen Anteil an der neuen Gesellschaft. Das Konkursgericht müsse den Plänen allerdings noch zustimmen. (jk)