Satelliten-Telefongesellschaft Iridium endgültig am Ende

Seit dem gestrigen Mittwoch scheint das Aus für Iridium, dem Anbieter von Mobilfunk über Satelliten, endgültig zu sein.

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Von
  • Jürgen Kuri

Seit dem gestrigen Mittwoch scheint das Aus für Iridium, den Anbieter von Mobilfunk über Satelliten, endgültig zu sein. Motorola, Gründer und Hauptbeteiligter von Iridium, erklärte gegenüber dem Konkursgericht des Süd-Bezirks von New York, dass die Firma nach dem 24. August mit der Zerstörung der 66 Satelliten beginnen wolle. Einen genauen Termin wollte Motorola noch nicht nennen; das Unternehmen betonte aber, dass die ersten Satelliten noch nicht am heutigen Donnerstag aus der Umlaufbahn genommen würden.

Motorola schätzt, dass die komplette Zerstörung aller 66 Satelliten sechs bis neun Monate dauern wird. Experten schätzen die Kosten dafür auf bis zu 50 Millionen US-Dollar. Allerdings koste es Motorola mehrere Millionen US-Dollar pro Monat, um das System aufrecht zu erhalten, hieß es. Die Satelliten sollen nun in der Erdatmosphäre verglühen; die Genehmigung des Konkursgerichts liege vor.

Die Entscheidung von Motorola kommt nun, nachdem man Anfang August noch einen Aufschub für den bankrotten Satelliten-Telefonprovider erhalten hatte. Die Zeit sollte genutzt werden, um Gespräche mit dem potenziellen Kaufinteressenten Castle Harlan, einer amerikanischen Investment-Bank, zum Abschluss zu bringen. Der mögliche Investor hatte aber sein Angebot zurückgezogen, nachdem er keine Aussicht auf ausreichende Umsätze oder gar Gewinne für das Unternehmen feststellen konnte. Auch die Aktionen privater Vereine, das Satellitentelefonnetz zu retten, haben offensichtlich nicht genug Interesse erzeugt, um Iridium zu retten.

Iridium war 1998 gestartet, um weltweites Telefonieren mit einem Handy über Satellit zu ermöglichen. Die schweren und teuren Satelliten-Telefone konnten allerdings nie viele Freunde gewinnen. Iridium war im März dieses Jahres endgültig pleite. (jk)