Datenschutzregeln: X will Daten von Nutzern und anderswo für KI-Training nutzen

Ende September treten bei X (vormals Twitter) neue Datenschutzrichtlinien in Kraft. Demnach sollen erhobene Daten künftig für KI-Training verwendet werden.

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Altes und neues Logo von Twitter (jetzt X)

(Bild: Shaheerrr/Shutterstock.com)

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Der Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) will von Nutzern und Nutzerinnen bereitgestellte Inhalte und solche aus anderen Quellen künftig auch dazu verwenden, KI-Modelle und Technik des maschinellen Lernens zu trainieren. Das geht aus aktualisierten Datenschutzrichtlinien hervor, die zum 29. September in Kraft treten sollen. Während dort steht, dass es dabei um Daten geht, "die wir erheben", ergänzte Firmenchef Elon Musk in einem Tweet, dass es nur um öffentliche Daten, "keine DMs oder irgendetwas Privates" gehe. Rechtsverbindlich sind aber lediglich die Datenschutzrichtlinien. Laut denen will X künftig auch biometrische Informationen sammeln.

Auch wenn es dazu von X keine Angaben gibt, liegt es nahe, dass die Daten vor allem jener "maximal neugierigen" KI zugutekommen sollen, mit deren Entwicklung Musk sein junges Unternehmen xAI beauftragt hat. Das hat der US-Milliardär erst im Sommer gegründet und für das Vorhaben namhafte Unterstützung gefunden. Die seit 2006 auf Twitter und jetzt X veröffentlichten Inhalte sind ein immenser Datenschatz zum Training einer solchen Software. Erst im Frühjahr hat der Kurznachrichtendienst rechtliche Schritte gegen Microsoft angekündigt, weil der Konzern "illegal" auf Daten des Online-Dienstes zum Training von Software zugegriffen habe. Spätestens da dürfte der Wert der eigenen Daten erkannt worden sein.

Aus den vorab publik gemachten Datenschutzrichtlinien geht auch hervor, dass Nutzer X künftig biometrische Informationen "zur Verfügung stellen" können. Die könnten – eine Einwilligung vorausgesetzt – "zu Sicherheits- und Identifikationszwecken erfasst und verwendet" werden. Zu Bloomberg sagte der Kurznachrichtendienst, dass die Daten aus Ausweisdokumenten und Fotos extrahiert werden könnten, die im Bezahlabo "Twitter Blue" eingereicht werden könnten. Weiterhin will X Daten zum beruflichen Werdegang, zur Bildung, zu Beschäftigungspräferenzen, sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten sammeln, um Jobangebote zu unterbreiten oder mögliche Arbeitgeber zu informieren.

(mho)