Neue Diascanner von Plustek und Reflecta

Mit den Scannermodellen von Plustek und Reflecta kommt etwas frischer Wind in den Scannermarkt. Dabei ist mit dem Reflecta-Modell erstmals seit langem wieder ein echter Filmscanner für größere Formate erhältlich.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff

Der neue ST640 ist das Topmodell der Plustek Flachbettscannerreihe. Dank einer großen Durchlichteinheit eignet er sich für Scans bis hin zum Großformat.

(Bild: Plustek)

Der OpticPro ST640 von Plustek ist das neue Topmodell der Scannerreihe des Herstellers. Es handelt sich um einen DIN-A4-Flachbettscanner mit Durchlichteinheit, der sowohl Auflicht- als auch Durchlichtvorlagen verarbeiten kann. Die maximale Scanfläche beträgt im Auflichtmodus 216 × 297 mm und im Durchlichtmodus immerhin noch 13 × 18 cm, was für einen Scanner dieser Preisklasse recht groß ist.

Als Lichtquelle verwendet Plustek die inzwischen etwas aus der Mode geratene Kaltkathodenröhre anstatt modernerer LEDs. Gegenüber dem Vorgängermodell ST 64+ soll die Scanqualität des neuen ST640 verbessert sein. Vom neuen Modell liegen uns noch keine Scans vor, hier kann man sich anhand von hochaufgelösten Originalscans ansehen, wie sich der ST64+ im Vergleich zu seinem Mitbewerbern schlug.

Die optische Auflösung des ST640 beträgt laut Hersteller 3200 x 6400 spi, als Schnittstelle dient USB 2.0. Durch die große Durchlichteinheit können bei Plustek maximal 6 Dias oder 3 Filmstreifen gleichzeitig verarbeitet werden. Zum Vergleich: bei preislich in etwa vergleichbaren Mitbewerbern wie dem CanoScan 9000F sind es nur vier Dias beziehungsweise zwei Filmstreifen. Anders als beim Filmscanner OpticFilm 7600i aus gleichem Hause verzichtet Plustek offensichtlich auf einen separaten Infrarotkanal zur Staub- und Kratzerentfernung, zumindest legen dies die veröffentlichten Spezifikationen nahe. Während Plustek den ST640 also eher budgetorientiert ausgerichtet hat, geht Reflecta mit dem MF 5000 Mittelformatscanner einen gänzlich anderen Weg.

Der neue Reflecta MF 5000 scannt Durchlichtvorlagen im Kleinbild- und Mitelformat. Mit diesem Gerät ist erstmals seit dem Produktionsende bei Nikon ein echter Filmscanner für größere Formate erhältlich.

(Bild: Reflecta)

Bisher äußert sich Reflecta nicht zum Preis des neuen Filmscanners – laut Preisvergleichsportalen wird das Gerät aber voraussichtlich einen Straßenpreis von rund 1500 Euro haben. Allein die Ausrichtung als reiner Filmscanner für Kleinbild- und Mittelformate zeugt schon von den Ambitionen des Gerätes. Ursprünglich sollte der MF 5000 schon Ende Juni auf den Markt kommen, bis Redaktionsschluß war es zumindest noch nicht im deutschen Handel aufzutreiben – Ende August soll es laut Hersteller dann soweit sein.

Mit einer optischen Auflösung von 3200 spi kann das Gerät Vorlagen bis zur Größe von 118 × 56,9 Millimeter verarbeiten. Ein separater Infrarotkanal und LED-Leuchten gehören in diese Scannerklasse zum Standard. Damit wäre Reflecta dann der einzige Hersteller auf dem Markt der Desktop-Scanner, der wieder einen echten Filmscanner für das Mittelformat anbietet. Die bisherigen Anbieter Minolta und Nikon hatten ihre Produktion schon vor geraumer Zeit eingestellt.

Als Maximaldichte gibt Reflecta einen Wert von mindestens 3,6 D an, auch dieser Scanner muss sich mit dem veralteten USB 2.0 bescheiden. Insbesondere bei hochaufgelösten Mittelformatscans könnte die langsame Schnittstelle den Scanner ausbremsen. Apropos Scanzeit: dank eines dreizeiligen CCD-Sensors ist der MF 5000 grundsätzlich gut gerüstet, um auch größere Vorlagen zügig zu erfassen. (rst)