Neue Dropbox: Aufdringliche Desktop-App verärgert Mac-Nutzer

Statt dezent im Hintergrund abzulaufen, ist der Datei-Sync des Cloud-Dienstes nun an die neue Desktop-App geknüpft, die erstmals im macOS-Dock erscheint.

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Dropbox-App

Dropbox' neue Desktop-App will sich nicht länger verstecken.

(Bild: Dropbox)

Lesezeit: 2 Min.

Dropbox' neue Desktop-App sorgt für Wirbel: Nach der Aktualisierung taucht die im Juni neu vorgestellte Version der Software zum ersten Mal prominent im Dock von macOS auf, wie irritierte Nutzer berichten – statt ihre Arbeit wie gewohnt im Hintergrund zu verrichten und nur unter den Statusmenüs zu erscheinen.

Besonders verwirrend ist das, wenn die neue Desktop-App automatisch über die integrierte Aktualisierungsfunktion bezogen und eigenständig installiert wird, sie taucht dann plötzlich im Dock auf. Das Öffnen eines Dropbox-Ordners über die Menüleiste führt zudem nicht mehr in den zugehörigen lokalen Ordner im Finder, sondern holt die neue App in den Vordergrund.


Nutzer können das Programm zwar wieder manuell beenden, es muss aber in den Startobjekten von macOS bleiben und sich damit bei jedem Neustart automatisch öffnen, wie der Support des Cloud-Dienstes betont: Die Synchronisierungsfunktion ist nun "Bestandteil der App selbst und kann nicht separat laufen", heißt es im Dropbox-Forum gegenüber verärgerten Nutzern. Man könne Dropbox natürlich aus den Startobjekten werfen, dann erfolge aber keine Synchronisierung der Dateien mehr, bis die App von Hand geöffnet wird.

Die neue Desktop-App für macOS und Windows hat Dropbox Anfang Juni vorgestellt. Sie soll durch die Integration von Dritt-Diensten und Tools zum Arbeitsplatz werden und unterstreicht, dass Dropbox mehr sein will als ein Cloud-Speicher mit Sync-Funktion.

Ordner werden automatisch in der neuen Dropbox-App geöffnet, dies muss man erst manuell wieder zurück auf Finder stellen.

Die neue Dropbox-App ist wird derzeit noch in einer Vorabversion bereitgestellt, die eigentlich nur automatisch auf Macs landen sollte, wenn der Nutzer den Bezug von Prerelease-Funktionen zugestimmt hat.

Sollte Dropbox die Funktion nicht noch ändern, dürfte die App demnächst aber im Rahmen der automatischen Aktualisierung auf vielen weiteren Macs landen.

Ein Downgrade der Dropbox-App scheint nicht ohne weiteres möglich. Wer sich an der neuen Dropbox-App nicht stört, seine Dateien aber lieber wie gewohnt im Finder öffnet, kann dies zumindest in den Einstellungen anpassen: Unter Allgemein gibt es im Abschnitt "Ordner öffnen in" statt "Dropbox" wieder "Finder" zu wählen.

[Update 19.07.2019 13 Uhr] Dropbox hat das "versehentlich" einsgepielte Update der neuen Desktop-App zurückgezogen – sie sollte von allein aus dem System verschwinden. (lbe)