Neue Erkenntnisse bei Nanospeichern
Kleiner, schneller und mit wachsendem Speicherhunger – das kennzeichnet die Entwicklung elektronischer Geräte in der Informationstechnik. Da sind neue Methoden gefragt, bei denen IBM-Forschern jetzt ein Durchbruch gelungen ist.
- Ralph Hülsenbusch
Erstmals konnten Forscher bei IBM exakt messen, wie schnell und weit Daten sich in Nanostrukturen verschieben lassen. Dies spielt eine besondere Rolle bei der Entwicklung des Racetrack-Speichers, an dem die Fachleute bei IBM seit sechs Jahren arbeiten. Er nutzt Nanostrukturen und ist vor allem für kompakte Geräte gedacht. Racetrack soll bis zu hundertmal mehr Daten speichern können als herkömmliche Verfahren. Zudem soll Racetrack die Fähigkeit besitzen, benötigte Daten automatisch an den erforderlichen Ort zu schieben. Dazu werden die Bits in Form von magnetischen Feldern in schleifenförmigen Nanodrähten bewegt.
Laut dem im Fachmagazin Science veröffentlichten Bericht "Dynamics of magnetic domain walls under their own inertia" konnte ein IBM-Team erstmals die "Domain-Wall-Beschleunigung und -Verlangsamung" als Reaktion auf elektrische Impulse messen. Dies entspricht dem Bewegen und Verarbeiten digitaler Informationen. Diese Beobachtung gibt Wissenschaftlern ein besseres Verständnis und genauere Kontrollmöglichkeiten über die magnetischen Flüsse in Geräten und bringt die Entwicklung des Racetrack-Speichers der Wirklichkeit einen Schritt näher. (rh)