Neue Mobilprozessoren von Intel (Update)

Intel bietet jetzt auch Pentium-4-Mobilprozessoren mit 90-Nanometer-Strukturen an, die auch für Embedded-Anwendungen gedacht sind, sowie schnellere Celeron-M-Prozessoren.

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Intel bietet jetzt auch Pentium-4-Mobilprozessoren mit 90-Nanometer-Strukturen an sowie schnellere Celeron-M-Prozessoren. Ein Pentium-M- und ein Celeron-M-Typ wurden neu in das Embedded-Produktprogramm aufgenommen. Außer dem erfolgreichen Stromsparer Pentium M und dessen abgespeckter Variante Celeron M verkauft Intel weiterhin eine Reihe spezieller Mobilversionen der Desktop-Prozessoren Pentium 4 und Celeron mit NetBurst-Kern.

Die neuen Mobile-Pentium-4-Varianten 518 (2,8 GHz), 532 (3,06 GHz) und 538 (3,2 GHz) unterstützen Hyper-Threading, haben einen FSB533-Frontsidebus und jeweils 1 MByte L2-Cache; drinnen steckt also der Pentium-4-Kern Prescott. Mit 1000-Stück-OEM-Preisen von 202, 234 und 294 US-Dollar sind die Mobile-Pentium-4-Versionen deutlich günstiger als der aktuelle Pentium M mit Dothan-Kern. Während dieser allerdings mit 21 Watt Thermal Design Power (TDP) auskommt, schlucken die neuen Ausführungen des Mobile Pentium 4 bis zu 88 Watt. Damit zielen sie auf große Desktop-Replacement-Notebooks, in denen auch oft billigere Desktop-Prozessoren stecken.

Intel hat bei den drei 90-Nanometer-Mobilversionen des Pentium 4 das Energie-Management komplett verändert (Codename Geyserville III). Per Enhanced SpeedStep lassen sich jetzt nicht mehr nur zwei Zustände (Batterie-/Netzversorgung) und damit Betriebsfrequenz-/Spannungskombinationen unterscheiden, sondern über das Beschreiben eines MSR (Machine-specific Register) des Prozessors lassen sich mehrere Spannungs-/Frequenzparametersätze anwählen. Das Verfahren zur Umschaltung der Spannungsregler erinnert an die für den Desktop-Prescott ursprünglich geplante Funktion namens Dynamic Voltage-ID (D-VID), die nun wohl erst in den kommenen LGA775-Mainboards debütiert. Außerdem ähneln die dynamischen Steuerungsfunktionen den PowerNow!- und Cool'n'Quiet-Verfahren von AMD.

Ebenfalls neu ist der Celeron M 340 mit 1,5 GHz Taktfrequenz, 512 KByte L2-Cache und FSB400. Er enthält noch den Banias-Kern mit 130-Nanometer-Strukturen, der als Pentium M doppelt so viel L2-Cache und Enhanced SpeedStep unterstützt. Doch der Celeron M geht ebenfalls sehr sparsam mit dem Akku-Saft um: 24,5 Watt TDP und nur 6,6 Watt im Deep-Sleep-Modus, trotz gleichbleibender Spannungsversorgung mit 1,356 Volt. Er soll 134 US-Dollar kosten.

Außer den bisher genannten Mobilprozessortypen hat Intel übrigens noch den Mobile Pentium 4-M und den Mobile Celeron sowie den Mobile Pentium 4 ohne Hyper-Threading im Angebot, was immer wieder zu Verwirrung führt. In "echten" Centrino-Notebooks steckt immer ein Pentium M, außerdem sind sowohl ein Chipsatz als auch ein WLAN-Chip von Intel vorgeschrieben.

Für den Einsatz in Industriesystemen und Großserienprodukten ist es wichtig, dass Prozessoren länger verfügbar sind. Manchmal sind etwa auch engere Spezifikationstoleranzen oder erweiterte Temperaturbereiche gefordert. Dafür hat Intel ein eigenes Produktprogramm, in das von Zeit zu Zeit auch CPUs aus dem normalen Mobil-, Desktop- und Serverprogramm eingefügt werden. Jetzt nimmt Intel den Pentium M 745 (Dothan-Kern, 1,8 GHz, 415 US-Dollar), den Celeron M ULV 600 MHz (Banias, 7 Watt TDP, BGA-Einlötgehäuse, 127 US-Dollar) und den XScale-Prozessor PXA270 (mit Wireless MMX, 32 US-Dollar) in das Lieferprogramm auf; die Preise beziehen sich dabei jeweils auf 10.000er-Stückzahlen.

Die japanische Fujitsu-Tochterfirma PFU hat über PFU Systems bereits ein PC-Modul mit dem Pentium M 745 angekündigt. Das Plug-N-Run G3 soll sich beispielsweise für den Einsatz in Kommunikationsservern (Voice-over-IP, Video-on-Demand, NAS), in medizinischen oder militärischen Geräten eignen. Mit dem Referenzdesign TabletCard lässt es sich als Mobilrechner nutzen, aber auch ein Desktop-Entwicklerboard ist verfügbar. Preise nennt PFU nur auf Anfrage. (ciw)