Neue Online-Videothek Snap darf nicht, was Sky soll

Auch Sky hat jetzt einen Video-on-Demand-Dienst auf den Markt gebracht. Der funktioniert zwar auch ohne Sky-Abo, die neuesten Filme und Serienfolgen wird es aber weiterhin nur bei Sky geben.

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Auch der Pay-TV-Sender Sky bietet nun eine Online-Videothek an, die ähnlich Lovefilm, Maxdome und Watchever funktionieren soll. Der auf den Namen Snap getaufte Video-on-Demand-Dienst kommt aber eher als Ergänzung des Sky-Programms denn als völlig selbstständiges Angebot daher. Wie Sky-Vorstandsvorsitzender Brian Sullivan gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte, wolle sein Unternehmen mit Snap auf keinen Fall "ein Geschäftsmodell zerstören, das wir jetzt sechs Jahre lang repariert haben".

Neueste Serienfolgen soll es deshalb unter Snap nicht geben; diese seien weiterhin nur Sky-Abonnenten vorbehalten. Lediglich komplette ältere Staffeln sollen Teil des Snap-Angebots sein. Sky-Abonnenten können sich im Gegenzug für 4,90 Euro im Monat die Snap-Videothek zu ihrem bisherigen Angebot dazubuchen. Wer also alles – vor allem auch die Sportübertragungen – sehen möchte, ist als Sky-Abonnent besser dran. Snap-Kunden müssen mit einem eingedampften Serienprogramm und ohne Sportangebote auskommen.

Snap gibt es nicht ohne Sky, Sky wird ergänzt durch Snap. Seit dem 12. Dezember ist Snap auf dem Markt.

(Bild: Sky )

Preislich bewegt sich das Snap-Abonnement im oberen Segment. Mit 9,90 Euro im Monat liegt es über den Monatspreisen von Lovefilm mit 6,99 Euro, Maxdome mit 7,99 Euro und Watchever mit 8,99 Euro. Sullivan äußerte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass Sky das Snap-Abo eigentlich gerne für mehr als zehn Euro angeboten hätte, die würde aber niemand zahlen. Ganz neue Filme und Serien können man zu diesem Preis aber auch nicht anbieten – das rechne sich nicht. Die momentanen Geschäftsmodelle für Videoportale hält Sullivan für "nicht nachhaltig". Besonders Netflix zeige bisher nicht, dass es profitabel sei.

Mit dem Start der Videothek sollen 4000 Filme und Serienfolgen im Angebot sein, später soll Snap rund 10.000 anbieten. Von der Konkurrenz soll sich der Video-on-Demand-Dienst möglichst durch HBO-Serien und ein Disney-Kinderangebot abheben.

[Update 12.12.2013 15:30]:

Mittlerweile hat auch Sky sich in der Lage gesehen, den heutigen Start von Snap offiziell zu verkünden. Snap beinhalte "tausende Titel inklusive Box Sets kompletter Staffeln preisgekrönter Serien, der herausragenden Hits von HBO, großartiger Filme der letzten Jahrzehnte und zahlreicher Kinderprogramme mit exklusiven Programmhighlights von Disney".

Das Programmangebot werde kontinuierlich erweitert, so starte jeden Tag mindestens ein neuer Film. Kunden haben laut Sky zudem die freie Wahl, ob sie auf Deutsch oder auch im Original schauen möchten.

Der Sender hebt unter anderem hervor, dass man den derzeit umfangreichsten HBO-Katalog anbiete, darunter "Boardwalk Empire", "True Blood" und Staffeln etwa der "Sopranos" und von "Sex and The City". Serien wie "Game of Thrones" sollen aber erst in den nächsten Monaten hinzukommen. Ansonsten preist Sky auch in seiner offiziellen Mitteilung eher bereits gut abgehangene Film- und Serienware wie "Hangover", "Happy Feet", "Mission Impossible 1-3", "How I Met Your Mother" und "24" an.

Alle Filme und Serien lassen sich über das Web, mit dem iPad oder auf Smart TVs von Samsung abrufen; in Kürze folgen zudem das iPhone und später dann die Galaxy-Geräteserie von Samsung sowie weitere Plattformen und Geräte. Viele Inhalte können laut Sky auf das iPad heruntergeladen und weltweit offline angesehen werden. (kbe)