Neue Spekulationen um russischen Einstieg bei der Telekom

Während von offizieller Seite bislang keine Details kommentiert werden, berichtet die "Welt" in ihrer morgigen Ausgabe, der russische Mischkonzern Sistema wolle sich sogar eine Sperrminorität von 25 Prozent an der Deutschen Telekom sichern.

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Von
  • dpa

Der russische Mischkonzern Sistema will sich nach Informationen der Welt offenbar sogar eine Sperrminorität von 25 Prozent an der Deutschen Telekom sichern. Das berichtet die Zeitung in der Donnerstagausgabe unter Berufung auf Branchenkreise. In einem ersten Schritt wolle das Unternehmen des russischen Großunternehmers Wladimir Jewtuschenkow über einen Aktientausch ein Paket von bis zu 20 Prozent erwerben. Die Telekom könnte dafür die Herrschaft über den russischen Mobilfunkmarktführer MTS bekommen, der zu Sistema gehört, heißt es.

Im zweiten Schritt könnte sich Sistema dann am Kapitalmarkt weitere Anteile sichern, schreibt das Blatt. Besondere Brisanz würde das Geschäft dadurch gewinnen, dass der ehemalige Telekom-Chef Ron Sommer als Berater von Sistema fungiert. Gleichzeitig sei er auch Berater der Investment-Gesellschaft Blackstone, die 4,6 Prozent an der Telekom hält. Blackstone dringt schon länger auf Maßnahmen, um den Aktienkurs der Telekom zu steigern. Würden Sistema und der Finanzinvestor dann zusammenarbeiten, könnten sie wohl selbst einen neuen Aufsichtsratschef durchsetzen. Sommer stünde dafür Branchenkreisen zufolge bereit.

Aus dem Umfeld von Sistema war bisher ohne weitere Details lediglich das Interesse an einer Telekom-Beteiligung bestätigt worden. Das Handelsblatt berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Berliner Regierungskreise, der russische Präsident Wladimir Putin sei mit dem Versuch gescheitert, beim Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Deutschland vor drei Wochen Sistema den Einstieg bei der Deutschen Telekom zu ermöglichen. Der Bund besitzt noch knapp 15 Prozent der Telekom-Anteile, die staatseigene KfW-Bankengruppe weitere 16,9 Prozent. (dpa) / (pmz)