Neue Yahoo-Chefin verärgert Aktionäre

Marissa Mayer stellt zahlreiche Entscheidungen ihrer Vorgänger bei Yahoo in Frage - darunter auch Vorhaben zu Aktienrückkäufen und Ausschüttungen an Aktionäre.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nur drei Wochen nach ihrem Amtsantritt stößt Yahoo-Chefin Marissa Mayer die Aktionäre vor den Kopf. Sie stellte zahlreiche Entscheidungen ihrer Vorgänger in Frage – darunter auch das Versprechen, die Milliarden aus dem Verkauf von Anteilen am chinesischen Internetunternehmen Alibaba an die Aktionäre auszuschütten.

Yahoo erklärte in einer Börsenmitteilung, dass sich Mayer zusammen mit dem Verwaltungsrat die Wachstums- und Übernahmestrategie des Unternehmens anschaue, dazu den Restrukturierungsplan sowie die anvisierte Kapitalzuteilung und den Kassenbestand. Alleine der Alibaba-Verkauf soll 6,3 Milliarden Dollar in bar einbringen. Nahezu alles Geld, was nach Steuern übrig bleibt, war eigentlich den Aktionären versprochen worden – etwa in Form eines Aktienrückkaufs. Die Überprüfung der Konzernstrategie könne aber nun auch dazu führen, dass das Aktienrückkaufprogramm sowie die Pläne, die gesamten nach Steuern verbliebenen Einkünfte aus dem Ali-Baba-Geschäft an die Aktionäre auszuschütten, geändert werde, hieß es nun in der Pflichtmitteilung, die Yahoo bei der US-Börsenaufsicht SEC einreichte.

Die ehemalige Google-Spitzenmanagerin hatte Mitte Juli das Ruder bei Yahoo übernommen und muss nun die schleppend laufenden Geschäfte ankurbeln. Mayer will Yahoo wieder zu einer "Innovationsmaschine" machen, um gegen Rivalen wie Google oder Facebook bestehen zu können. Das aber kostet Geld und braucht Mitarbeiter. Derzeit läuft noch ein Stellenabbau, dem 2000 von 14.000 Beschäftigte zum Opfer fallen sollen. Mayer will auf jeden Fall eine neue Strategie zu entwickeln und vor allem die Yahoo-Produkte Mail, Suche, Flickr und Werbung verbessern. Dazu kämen auch Firmenkäufe in Frage, hieß es beriets vor einigen Tagen.

An der Börse wurden die nun bekannt gewordenen Vorhaben zu Aktienrückkäufen und Ausschüttungen aber nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen. Der Kurs der Yahoo-Aktie, schon im normalen Handel mit einem Minus von 1 Prozent leicht unter Druck, fiel im nachbörslichen Handel weiter. Er sackte um 3,44 Prozent auf 15,46 US-Dollar ab. (jk)