Neuer Anlauf für einheitliches Einwegpfand mit Sicherheitssystem

Die Deutsche Pfandsystem GmbH beendet die Zusammenarbeit mit der Bundesdruckerei und will jetzt in Eigenregie ein Sicherheitskennzeichen einführen. Es soll die Abgabe von Verpackungen verhindern, für die in Deutschland kein Pfand bezahlt wurde.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 183 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Die Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG) teilt in einer Pressemitteilung mit, dass sie die Entwicklung des Sicherheitskennzeichens für das geplante automatische Pfandrücknahmesystem nicht auf der Basis einer UV-Farbe, sondern auf der Basis einer Infrarot-Farbe weiter verfolgen wird. Sie habe deshalb die bisherige Zusammenarbeit mit der Bundesdruckerei beendet. Als Begründung nennt die DPG unterschiedliche Auffassungen über die erzielten Ergebnisse und die Frage der adäquaten Absicherung der Betrugsrisiken innerhalb des künftigen Pfandsystems. Deshalb werde man künftig die Arbeiten zur Einführung des Sicherheitskennzeichens in eigener Regie fortsetzen. Der pünktliche Systemstart sei nicht gefährdet. Beobachter werten den Vorgang als Versuch, das Pfandsystem als solches zu demontieren. Für eine Stellungnahme gegenüber heise online waren beide Geschäftsführer der DPG nicht zu erreichen.

Die Bundesdruckerei hatte vor vier Tagen mitgeteilt, dass zuletzt unterschiedliche Auffassungen über eine adäquate Absicherung der Betrugsrisiken innerhalb des künftigen Pfandsystems geherrscht hätten. Nach eingehender Prüfung habe sich die Bundesdruckerei dazu entschieden, ein solches System nicht anzubieten. Das von ihr angebotene skalierbare UV-Sicherheitssystem könne den Pfandwert adäquat absichern. Der während des Feldtests von Lidl-Mitarbeitern vorgenommene Nachstellversuch sei erst durch die Preisgabe vertraulicher Verfahrensinformationen möglich geworden. Die Bundesdruckerei habe umgehend mit einem veränderten Messverfahren das Sicherheitsniveau angehoben. Der dreimonatige Feldtest sei so erfolgreich zu Ende geführt worden.

Siehe dazu auch:

(Christiane Schulzki-Haddouti) / (ad)