Neuer Chef auch bei O2 Deutschland

Bei den deutschen Töchtern der Telefonica herrscht Stühlerücken im Management. Heute bestätigten sich Gerüchte um eine Umbesetzung an der Spitze von O2 Deutschland.

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Großes Stühlerücken bei Telefonica. Nachdem die deutsche Netztochter des spanischen Konzerns gestern einen neuen Mann an der Spitze vorstellte, bekommt auch die Mobilfunksparte O2 Deutschland einen neuen Chef. Der zuletzt offenbar nicht mehr wohlgelittene CEO Rudolf Gröger muss den Chefsessel räumen und wird an die Spitze eines neuen Beratergremiums im Mutterkonzern weggelobt. Sein Nachfolger wird Jaime Smith, der bisher die Geschicke von Telefonica-O2 in der Tschechischen Republik geleitet hat. Grögers neue Wirkungsstätte, das so genannte Supervisory Committee, soll am 1. Oktober seine Arbeit aufnehmen. Bis dahin soll der Ex-CEO mit seinem Nachfolger zusammen für einen reibungslosen Übergang sorgen.

Mit der Abberufung Grögers bestätigen sich die zuletzt häufiger zu lesenden Spekulationen über die Zukunft des O2-Chefs. Erst heute hatte das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise über einen bevorstehenden Rücktritt Grögers berichtet. Sein Stuhl soll bereits seit einiger Zeit wackeln. Der kleinste deutsche Netzbetreiber hatte in dem harten Wettbewerb am Markt zum Jahresbeginn erstmals einen Umsatzrückgang verbucht. Zwar reagierte Gröger umgehend mit einem rigiden Sparprogramm, doch bei der durch das stetige Wachstum von O2 Deutschland verwöhnten Konzernmutter begann sein Stern zu sinken.

Zudem wurde berichtet, dass Grögers häufiges Auftauchen in den Medien bei den Spaniern nicht gerade auf Begeisterung stoße. Dazu gehören auch seine Ambitionen auf die Präsidentschaft des Branchenverbandes Bitkom. Gröger war im Mai für den Posten vorgeschlagen worden und soll am morgigen Freitag gewählt werden. Grögers Demission bei O2 soll keinen Einfluss auf seine Rolle beim Bitkom haben. "Wir gehen davon aus, dass Herr Gröger am Freitag gewählt wird", sagte ein Verbandssprecher dem Handelsblatt.

Gestern hatte die Festnetzsparte Telefonica Deutschland bekannt gegeben, dass der ehemalige Berater Johannes Pruchnow die Geschäftsführung bereits am 1. Juni von seinem Vorgänger Andreas Bodczek übernommen hat. Bodczek soll dem Unternehmen noch eine Weile beratend zur Verfügung stehen und für einen reibungslosen Übergang sorgen. (vbr)