Neuer Interconnection-Vertrag zwischen Arcor und Telekom

Arcor hat sich mit der Telekom auf einen günstigeren Vertrag zur Netzzusammenschaltung geeinigt. Dadurch könnten auch die Kosten für Internet-Zugänge sinken.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Als erste Telefongesellschaft hat sich Mannesmann Arcor mit der Telekom auf einen neuen Vertrag zur Netzzusammenschaltung geeinigt. Mit der neuen Vereinbarung könnte Mannesmann rund 15 Prozent der bisherigen Gebühren für die sogenannte Interconnection sparen.

Auch Surfer dürften Grund zur Freude haben, denn von den günstigeren Gebühren würden auch die Online-Dienste profitieren, betonte ein Arcor-Sprecher. Schon ab 18 Uhr kämen die Provider beim Internet durch Call-by-Call in den Genuss günstigerer Tarife, und im Gegensatz zu Telefongesprächen fielen beim Surfen nicht zweimal, sondern nur einmal Gebühren für den Netzzusammenschluss an. Nach weiteren Angaben werde die Telekom unter anderem die teure Zeit (9 Uhr bis 21 Uhr) um drei Stunden verkürzen. So würden in der Cityzone nach 18 Uhr nicht mehr 1,97 Pfennig pro Minute fällig, sondern schon der billigere Abendtarif von 1,24 Pfennig. Auch am Wochenende solle es billiger werden.

Dank der Netzzusammenschaltung können die neuen Anbieter Telefongespräche aus ihren Netzen über die Leitungen der Telekom bis zum Kunden leiten. Nur der ehemalige Monopolist verfügt über eine Infrastruktur, die alle bundesdeutschen Haushalte erreicht. Das ehemalige Bundespostministerium hatte die Gebühren 1997 auf durchschnittlich 2,7 Pfennig pro Minute festgelegt. Ende dieses Jahres läuft diese Regelung aus. Stichtag für den neuen Vertrag soll aber erst der 1. März 2000 werden -- wegen möglicher Probleme beim Übergang zum Jahr 2000.

Vermutlich wird die neue Regelung aber nicht lange Bestand haben, denn Mannesmann strebt "internationale Gepflogenheiten" an. So sollen die Gebühren nicht mehr nach Entfernung, sondern nach Inanspruchnahme der durchlaufenen Vermittlungsstellen der Telekom abgerechnet werden. Demnach zahlt weniger, wer mehr Infrastruktur besitzt und mehr, wer das Telekom-Netz stärker in Anspruch nimmt. (dz)