Neuer Markt Indien: Apple verändert internationale Vertriebsstruktur

Apple baut nach Personalveränderungen in den Märkten um. Erstmals soll Indien ein eigener Sales-Bereich werden. Konzernchef Tim Cook verspricht sich davon viel.

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Tim Cook/Modi

Bei einem Besuch in Neu-Delhi im vergangenem Monat traf Apple-Chef Tim Cook (links) den Indischen Premierminister Narendra Modi.

(Bild: dpa, Government Of India/Handout)

Lesezeit: 2 Min.

Bislang läuft Indien für Apple nicht als eigene Verkaufsregion – obwohl es das an Menschen zweitgrößte Land der Erde ist. Doch das soll sich nun ändern. Apple hat nach einem Personalumbau beschlossen, den Subkontinent zu einem eigenen Vertriebsbereich zu machen – wie die USA, China oder Europa. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Die Entscheidung fällt mit einem Managementwechsel in der Sales-Abteilung des iPhone-Herstellers zusammen. Hugues Asseman, bislang für Indien, den Nahen Osten, den Mittelmeerraum, Osteuropa und Afrika gleichzeitig zuständig, ist in Rente gegangen. Ashish Chowdhary, zuvor bereits für Indien zuständig, aber in Assemans Gruppe, soll nun ein neuer Sales-Vizepräsident nur für die Republic of India werden. Er berichtet direkt an Apples Hardware-Verkaufsleiter (Head of Product Sales) Michael Fenger.

Dass Indien für Apple immer wichtiger wird, hat schon Konzernchef Tim Cook mehrfach betont. Auf Besuchen in dem Land ging es zum einen um den Aufbau einer Fertigungsinfrastruktur, die China ergänzen und teilweise ersetzen soll, zum anderen aber auch um die Apple-Verkäufe an die schnell wachsende Mittelschicht des Landes. Tatsächlich gelang es dem Konzern zuletzt, einen Rekordumsatz auf dem Subkontinent zu schreiben, während das Gesamtgeschäft im Weihnachtsquartal aufgrund von Lieferproblemen bei Gewinn und Umsatz geschrumpft war.

In Apples jüngster Analystenkonferenz im Februar hieß es, das Unternehmen nehme das, was es in China vor Jahren gelernt habe und übertrage das auf den neuen Markt. "Wir legen sehr großen Wert auf ihn", hatte Cook betont. Dazu gehören unter anderem der Aufbau einer eigenen Apple-Retail-Ladenkette in dem Land, verstärkte Marketingmaßnahmen und Anpassungen des Service-Angebots. Sah man in Indien zuvor vor allem einen Markt, in dem vor allem ältere Modelle gut verkauft wurden, glaubt Apple längst, dass auch iPhone 14 Pro & Co. platziert werden können. All das erinnert sehr an das Vorgehen in China.

Der Abgang von Asseman nach mehr als 20 Jahren ermöglicht es Apple, an seiner Vertriebsstruktur zu schrauben. Der Manager war in London und Cupertino tätig, anfangs als Marketingmanager für Mac und iPod, später als iPhone-Verkaufsleiter in Europa und weiteren internationalen Märkten. Seine jüngste Rolle übernahm er 2015, schreibt Bloomberg.

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(bsc)