Neuer Supercomputer für das Leibniz-Rechenzentrum

Mit einem neuen Höchstleistungsrechner rückt die Bayerische Akademie der Wissenschaften in die Top-10-Liga der Supercomputer vor -- allerdings erst ab 2006.

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Von
  • Oliver Lau

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BADW) in Garching bei München will einen neuen Supercomputer beschaffen, der den bisherigen Hitachi SR8000 in mehreren Ausbaustufen ab Anfang 2006 ablösen soll. Der entsprechende Vertrag zur Beschaffung des rund 38 Millionen Euro teuren Rechners wurde heute unterzeichnet. Die Kosten dafür teilt sich der Freistaat Bayern mit dem Bund.

Im Mai 2006 soll der bisherige Höchstleistungsrechner nach über sechs Jahren Laufzeit endgültig abgeschaltet werden. Die BADW ersetzt ihn mit einem Tornado-System von Silicon Graphics (SGI) mit -- laut BADW -- dreißig Mal höherer Leistung. In der ersten Ausbaustufe sollen es die 2560 Dual-Core-Itanium-2-Prozessoren (Montecito) auf 33 TeraFlop/s bringen. Jeder der 5120 Cores leistet 6,4 GigaFlop/s. Zum Vergleich: Die 168 8-Wege-SMP-Knoten mit des Hitachi SR8000 schaffen gerade mal 2 TeraFlop/s. Jeder der auf 375 MHz getakteten Vektorprozessoren kommt dabei auf eine theoretische Spitzenleistung von 1,5 GigaFlop/s.

Die Endausbaustufe des HLRB II (Höchstleistungsrechner in Bayern) im Jahr 2007 soll die Rechenleistung mit 6656 Prozessoren auf 69 TeraFlop/s steigern. Damit wäre er hinter IBMs 70-TeraFlop/s-Blue Gene/L Beta die Nummer zwei in der aktuellen Top-500-Liste der Supercomputer und fast doppelt so schnell wie der langjährige Spitzenreiter aus Japan, der Earth Simulator.

Das LRZ kann bereits auf Erfahrungen mit der Itanium-2-Architektur zurückgreifen: Seit August 2003 betreiben die Münchner einen Itanium-Cluster aus 17 4-Wege-Systemen und Myrinet-2000-Interconnects unter dem Open-Source-Betriebssystem Linux. So wird auch der HLRB II unter 64-Bit-Linux laufen. Zu seinen Aufgaben wird es vornehmlich gehören, Simulationen durchzuführen, etwa zu physikalischen, chemischen oder geologischen Problemen. (ola)