Vulkan-Treiber eröffnet neue Gaming-Welten für Apple-Silicon-Systeme

Mit Honeykrisp gibt es nun einen offenen Vulkan-3D-Grafiktreiber für Apples M1-Hardware, der unabhängig vom Betriebssystem ist und neue Spielewelten eröffnet.

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(Bild: dpa, picture alliance / Peter Kneffel/dpa)

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Die Open-Source-Entwicklerin Alyssa Rosenzweig hat einen Vulkan-Grafiktreiber für Apple-M1-Hardware veröffentlicht. Mit diesem ist es möglich, Vulkan-basierte Anwendungen und Spiele für die M1-Hardware zu entwickeln oder zu portieren, unabhängig vom Betriebssystem.

Rosenzweig entwickelt beruflich Grafiktreiber für Asahi-Linux, das auf Apple-Silicon-Hardware spezialisiert ist. Der neue Treiber, genannt Honeykrisp, ist laut der Autorin der erste Treiber für Apple-Hardware, der die 1.3-Spezifikationen von Vulkan vollständig und konform beherrscht. Er basiert dabei auf NVK, einem Vulkan-Treiber für Nvidia-Hardware in Mesa, dieser wiederum auf dem Vulkan-Treiber für Intel-Systeme.

Zu Beginn befürchtete die Autorin Probleme bei der Adaption: "Am Anfang wird es zu Reibereien kommen, da sich Nvidias Desktop-Architektur von den mobilen Wurzeln des M1 unterscheidet." Dennoch schaffte sie die Fertigstellung von Honeykrisp in weniger als dreißig Tagen, wie sie in ihrem Blog-Beitrag ausführlich schildert.

Entsprechend begeistert sind die User in verschiedenen Foren: "Eine sehr beeindruckende Arbeit und ein großartiges Zeugnis für den Wert gemeinsamer, schrittweise entwickelter und offener Komponenten." Und: "Das zeigt, welch großer Fehler es seitens Apples war, Vulkan in den letzten zehn Jahren zu ignorieren."

Andere äußern sich jedoch auch kritisch: "Ein Großteil der Vulkan-Unterstützung war durch Stadia motiviert, nicht so sehr, weil Stadia erfolgreich war, sondern weil Google den Entwicklern enorme Geldbeträge zuschaufelte … Als Stadia Ende 2022 eingestellt wurde, stürzte tatsächlich die Zahl der neuen Vulkan-Spiele sofort ab."

Honeykrisp gibt es noch nicht als Bibliothek für Endanwender. Entwicklerinnen und Entwickler können die Quellen aber bei GitLab downloaden.

Die 3D-Grafikbibliothek Vulkan fußt auf AMD Mantle, das zugunsten von Vulkan letztlich eingestellt wurde. Im Gegensatz zu OpenGL ist es hardwarenäher und bietet eine bessere Parallelisierung, was zwar die Performance erhöht, aber auch den Programmieraufwand. Mit Erweiterungen wie VK_IMG_relaxed_line_rasterization oder Zink-Mesa gibt es erste Schritte, OpenGL auf Vulkan zu emulieren, wovon Apple Silicon über Honeykrisp wiederum profitieren könnte.

(who)