Neumann: Staat kann Kulturgut nicht alleine digitalisieren
Kulturstaatsminister Bernd Neumann begrüßte zur Eröffnung des Anbaus der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig Kooperationen mit der Privatwirtschaft.
Ob Romane, Lexika oder Zeitschriften: Die Digitalisierung des schriftlichen Kulturgutes in Deutschland kann der Staat nach Auffassung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) allein nicht finanzieren. "Das können Bund, Länder und Kommunen nicht alleine stemmen, daher begrüße ich Kooperationen mit der Privatwirtschaft", sagte Neumann am Montag zur Eröffnung des Anbaus der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Als positives Beispiel nannte er die Bayerische Staatsbibliothek, die zusammen mit Google Bücher einscannt.
"Eines aber muss klar sein: Weder darf die Digitalisierung zu Informationsmonopolen privater Unternehmen fĂĽhren, noch dĂĽrfen die Vorgaben des Urheberrechts missachtet werden", sagte Neumann. Auch fĂĽr Wissenschaftler und Privatleute dĂĽrften keine neuen HĂĽrden beim Zugang zu KulturgĂĽtern entstehen.
Die Schrift-Bestände von 30.000 deutschen Einrichtungen sollen künftig in der Deutschen Digitalen Bibliothek zu finden sein. "Das ist eine enorme Herausforderung", sagte Neumann. Dieses Online-Portal soll allen Bürgern via Internet einen kostenlosen Zugang zum kulturellen Erbe aus Archiven, Museen und Bibliotheken in Deutschland ermöglichen. Derzeit steckt das Projekt noch in der Vorbereitungsphase. Ende 2011 soll die Plattform im Netz verfügbar sein. (anw)