Neun-Euro-Ticket: Zugfahrten am Wochenende am besten ohne Fahrrad planen
Über Pfingsten waren viele Reisende in den Zügen unterwegs. Auch am kommenden Wochenende dürfte es auf einigen Strecken wieder voller werden.
- Andreas Wilkens
- mit Material der dpa
In manchen Regionalbahnen könnte es wegen des 9-Euro-Tickets am Wochenende wieder voller werden als üblich. Die Deutsche Bahn erklärte, vor allem entlang touristischer Strecken könne es ein höheres Fahrgastaufkommen geben. "Das wird aber auch wetterabhängig sein", sagte eine Sprecherin. Reisenden empfiehlt die Bahn, sich vorab über die Auslastung zu informieren und gegebenenfalls auf eine weniger nachgefragte Verbindung auszuweichen. Bisherige Wetterprognosen gehen davon aus, dass das kommende Wochenende deutschlandweit sonnig werden dürfte.
Das Bahnunternehmen Metronom hat als Konsequenz aus den bisherigen Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket und wegen Bauarbeiten bereits angekündigt, die Fahrradmitnahme von Freitag an einzuschränken. "Auf der Linie RE2 Göttingen-Hannover-Uelzen und auf der Linie RE4/RB41 zwischen Bremen und Hamburg ist die Fahrradmitnahme jeweils am Wochenende von Freitag, 15 Uhr, bis Sonntag, 22 Uhr, bis auf Weiteres ausgeschlossen", teilte Metronom mit.
Auf der Linie RE3/RB31 Hamburg-Uelzen dürfen in Metronom-Zügen wegen Sommerbauarbeiten am Schienennetz ab dem heutigen Freitag, 15 Uhr grundsätzlich und bis auf Weiteres keine Fahrräder mehr mitgenommen werden.
Lieber Menschen als Fahrräder
"Wir gehen davon aus, dass die Züge insbesondere an den Wochenenden weiterhin sehr voll sein werden", sagte eine Metronom-Sprecherin. Natürlich seien die Einschränkungen für Ausflügler schade. "Aber wenn wir vor der Wahl stehen, ob wir Menschen oder Fahrräder mitnehmen, dann gehen Menschen vor."
Auch die Nordwestbahn erklärte, dass das 9-Euro-Ticket sehr gut angenommen werde und gerade bei schönem Wetter zu Reisen animiere. Das Pfingstwochenende habe gezeigt, dass es zu sehr vollen Züge komme und nicht alle Reisenden immer die gewünschte Verbindung nutzen können, erklärte ein Sprecher. Gerade Reisen mit dem Fahrrad seien nur bedingt möglich und endeten im Zweifel schon am Bahnsteig. Ein Mitnahmeverbot für Fahrräder wurde von der Nordwestbahn aber nicht bekannt.
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Über Pfingsten waren beispielsweise vor allem die Verbindungen von und zur Nordseeküste stark nachgefragt, insbesondere die Strecken Hannover-Norddeich und Osnabrück-Bremen sowie von Osnabrück und Hannover nach Bremerhaven. Auch in anderen Bundesländern wie Bayern kam es zu überfüllten Zügen; wo die Fahrradmitnahme nicht verboten ist, könnte sie mitunter faktisch verunmöglicht werden.
Die Fahrradmitnahme, die nicht im Neun-Euro-Ticket enthalten ist, war schon am Pfingstwochenende bereits von Metronom und den Bahnunternehmen Enno und Erixx in Niedersachsen eingeschränkt beziehungsweise untersagt worden. Daran hatten sich laut Medienberichten aber nicht alle Fahrgäste gehalten. Menschen mit Behinderungen haben sich darüber beklagt, in manchen Zügen mit besonders große Schwierigkeiten konfrontiert worden zu sein.
(anw)