New Yorker Polizei fahndet mit Notfall-System für Handys nach Terrorverdächtigem

Mit einem sogenannten Wireless Emergency Alert sucht die New Yorker Polizei nach einem Verdächtigen, der in die Bombenexplosion im Stadtteil Chelsea verwickelt sein soll.

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(Bild: dpa, Schierenbeck)

Lesezeit: 1 Min.

Auf der Suche nach einem Verdächtigen im Fall der Bombenexplosion im New Yorker Stadtteil Chelsea greift die US-Polizei zu ungewöhnlichen Mitteln: Am Morgen des 19. Septembers bekamen zahlreiche Personen in New York eine Nachricht mit Informationen zum Gesuchten auf ihr Handy, wie The Verge berichtet. Man fahnde nach Ahmad Khan Rahami, einem 28-jährigen Mann, so die Nachricht, die auch einen Verweis auf ein Foto umfasste. Mit Hinweisen solle man sich an die Polizei wenden.

Die Auslieferung der Nachricht soll über den sogenannten Wireless Emergency Alert erfolgt sein. Dabei erhalten Handys, die sich in einem festgelegten Bereich befinden, automatisch eine Benachrichtigung mit einem Sicherheitshinweis. Die Netzbetreiber setzen dafür so genannte Cell Broadcasts ab.

Normalerweise werden diese Notfallwarnungen nur bei akuten Sicherheitsbedrohungen, Kindesentführungen und bei einem direkt vom Präsidenten abgesegneten Alarm ausgespielt. Dass der WEA bei Personenfahndungen eingesetzt wird, ist nicht der Regelfall. Auch Notify NYC, ein Benachrichtigungsservice der Stadt New York, versorgt die registrierten Nutzer mit Informationen zu dem Terrorverdächtigen.

Ein WEA-Alarm wird von US-Behörden beauftragt und von teilnehmenden Mobilfunk-Providern an die Besitzer unterstützter Geräte geschickt. Auf dem Handy erklingt dann ein besonderer Alarm-Ton. Da die Benachrichtigungen über einen separaten Service ausgespielt werden, bekommen sie Priorität über herkömmliche Textnachrichten und Anrufe. So wird sichergestellt, dass die wichtigen Sicherheitswarnungen nicht in vielgenutzten Ballungszentren untergehen. (dahe)