New Yorker Staatsanwalt: iPhone das Kommunikationsmittel der Terroristen
Apple habe ein "dunkles Telefon" entwickelt, das Strafverfolgungsbehörden keinen Zugriff mehr auf Daten gibt, erklärte der Staatsanwalt in Bezug auf die Verschlüsselung in iOS 8 – Politiker sollten dagegen einschreiten.
(Bild: dpa, Caroline Seidel)
Der New Yorker Staatsanwalt Cyrus Vance Jr. hat das iPhone in einem Radiointerview als "dunkles Telefon" bezeichnet, auf das Strafverfolgungsbehörden selbst mit einem richterlichen Beschluss keinen Zugriff mehr haben. Dies berichtet die New York Post. Das iPhone "werde das Kommunikationsmittel der Wahl von Terroristen", erklärte der Staatsanwalt.
Die mit iOS 8 ausgeweitete Verschlüsselung schränke seine Möglichkeiten ein, die New Yorker Bürger zu beschützen – auch auf die nationale Sicherheit wirke sich dies aus, denn gewaltbereite Extremisten und Terroristen könnten so ungehindert kommunizieren. Vance rief Strafverfolger dazu, sich vereint an Politiker zu wenden, diese müssten gegen die umfassende Smartphone-Verschlüsselung durch Apple und Google einschreiten.
Mit der Einführung von iOS 8 kann Apple nach eigener Angabe keine Daten mehr direkt aus einem iPhone oder iPad auslesen – wenn der Nutzer dies durch eine PIN oder ein Kennwort geschützt hat. Die Systemverschschlüsselung sollte mit Version 5.0 auch auf Android-Geräten zur Standardeinstellung werden, allerdings rückte der Konzern jüngst von davon ab – möglicherweise aus technischen Gründen.
Strafverfolgungsbehörden und Politiker wettern seit vergangenem Herbst gegen die umfassende Verschlüsselung in Mobilbetriebssystemen und Messaging-Apps – solche Technik ermutige Kriminelle "in hohem Maße", erklärte der US-Justizminister im vergangenen Oktober. Apple-Chef Tim Cook hatte im Februar auf dem Cybersecurity-Gipfel der US-Regierung betont, der Schutz der Privatsphäre sei eine Frage von "Leben und Tod" – diesen aufzugeben, habe "schreckliche Konsequenzen". (lbe)
