Nicht für Raubkopierer: Windows XP Service Pack 1

Was die Spatzen schon länger von den Bäumen gepfiffen haben, ist jetzt offiziell: Mit dem Service Pack 1 für Windows XP wird Microsoft die Aktivierungsschraube weiter andrehen.

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Von
  • Peter Siering

Schon vor Monaten mehrten sich Hinweise darauf, dass das erste Service Pack für Windows XP Funktionen beinhalten soll, die sich gegen Raubkopierer richten. Jetzt gibt es dazu eine offizielle Stellungnahme Microsofts. Darin erklärt der Software-Hersteller, was es mit diesen Funktionen auf sich hat. Die Kurzformel lautet: Microsoft möchte sicherstellen, dass "ordentliche Kunden" in den Genuss aller Vorteile kommen, gleichzeitig aber verhindern, dass sich Raubkopierer solche Leistungen erschleichen.

Das erste Service Pack für Windows XP wird deshalb die Installation verweigern, wenn das System mit Hilfe zweier inzwischen öffentlich gewordener Produkt-Keys eingerichtet worden ist. Bei anderen Techniken, die Zwangsaktivierung zu umgehen, wird sich das Service Pack laut Microsoft zwar installieren lassen, soll aber die Eingriffe rückgängig machen -- mit dem Erfolg, dass das System nach dem Neustart nach der Aktivierung verlangt. Das heißt, wer sich einer solchen Technik bedient hat, muss spätestens dann doch aktivieren.

Darüber hinaus soll die eingebaute Online-Update-Funktion zukünftig gegen eine Liste gültiger Keys prüfen, sodass auch Nutzer zukünftiger "schwarze Installationsschlüssel" von weiteren Updates ausgeschlossen werden. Hierüber könnte Microsoft auch kommende Kniffe, die Aktivierung zu umgehen, in den Griff bekommen. Kunden mit reiner Weste belohnt Microsoft mit großzügiger ausgelegten Fristen für die Neuaktivierung bei einschneidenden Hardwaremodifikationen -- anstatt wie bisher sofort neu aktivieren zu müssen, haben sie dann drei Tage Zeit.

Neu ist auch, dass Microsoft bei der Internet-Variante der Aktivierung nach der Service-Pack-Installation nunmehr auch den eigentlichen Produktschlüssel mit übertragen will. In der Stellungnahme ist die Rede davon, dass man auf diese Weise den Kunden, aber auch sich selbst vor Produktschlüssel-Angriffen schützen möchte. Microsoft meint damit wohl inzwischen zirkulierende Programme, die beliebige Schlüssel generieren, die sich meist auch aktivieren lassen -- unangenehm für den Kunden, der solche Schlüssel später erwirbt. (ps)