Niedersachsen fördert Metabox-Projekt (Update)

Das Land Niedersachsen will dem angeschlagenen Settop-Boxen-Hersteller Metabox trotz einer ungesicherten Zukunft finanziell unter die Arme greifen.

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Von
  • David Adamczewski

Das Land Niedersachsen will dem angeschlagenen Settop-Boxen-Hersteller Metabox finanziell unter die Arme greifen. Die Landesregierung hat dem Unternehmen für einen Auftrag 1,5 Millionen Mark Fördergeld zugeschanzt. Voraussetzung ist jedoch, dass Metabox einen Nachweis einreicht, der die Finanzierung des Projektes bis Ende 2002 belegt. Genau diese Frage ist aber immer noch nicht geklärt. Es habe sich noch immer kein zahlungsbereiter Investor gefunden, schreibt der Vorstandsvorsitzende Herbert Steinhauer in einem am Freitagabend veröffentlichten Aktionärsbrief.

Das geplante Projekt zur Anwendung des so genannten Multimedia-Home-Plattform-Standards soll Metabox jedoch nicht alleine sondern in Zusammenarbeit mit der H.U.T GmbH durchführen. Primär gehe es dabei um E-Learning.

Die Einigung mit dem Land Niedersachsen verhilft dem Multimedia-Unternehmen zu einer kleinen Atempause. Nachdem Metabox den eigenen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens zurückgezogen hatte, verhandelte das Unternehmen mit dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium über Fördergeld. Diesen Ausgang zu Gunsten von Metabox hätten sicherlich die wenigsten Analysten erwartet.

Zuvor verliefen zahlreiche Gespräche mit Investoren im Sande. Das Problem war jedoch hausgemacht, zumal Metabox nachweislich zwischen April und November 2000 inhaltlich falsche Ad-hoc-Meldungen verschickt hatte. Die darauf folgende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover sowie eine Schadenersatzklage der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre dürften weiteren Image-Schaden angerichtet haben.

Trotz der erdrückenden Beweislast weist der Vorstand die Behauptungen weit von sich, das Unternehmen sei eine 'Abzocke' gewesen. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass in der Vergangenheit 'schwerwiegende Fehler' gemacht wurden. Derzeit führt Metabox nach eigenen Angaben Verhandlungen mit einem britischen Investor, der angeblich bis zu drei Millionen Euro für Wandelanleihen ausgeben will. (daa)