Niedersachsen schult Europas Polizisten

Unter der Federführung Niedersachsens sollen in den kommenden drei Wochen Polizeibeamte aus ganz Europa bei der Bekämpfung der Internet-Kriminalität weitergebildet werden.

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Von
  • Patrick Brauch

Unter der Federführung Niedersachsens sollen in den kommenden drei Wochen Polizeibeamte aus ganz Europa für die Bekämpfung der Internet-Kriminalität weitergebildet werden. Innenminister Heiner Bartling hat am Mittwoch die europaweite Fortbildungsveranstaltung "International Cybercrime Project CeBIT 2002" eröffnet. "Die Computerviren Loveletter und Code Red haben deutlich gemacht, welches Bedrohungspotenzial die Internet-Kriminalität für die öffentliche Sicherheit birgt", sagte Bartling.

So weise die Kriminalitätsstatistik für Niedersachsen im vergangenen Jahr deutliche Steigerungen bei der Computer- und Internet-Kriminalität auf: Der Betrug bei Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten sei um 334 Prozent gestiegen (gesamt 1215 Fälle). Beim Ausspähen von Daten gebe es eine Steigerung von 143 Prozent (gesamt 68 Fälle). Bei der Datenveränderung und Computersabotage sei ein Plus von 63 Prozent (gesamt 80 Fälle) zu verzeichnen.

An dem Fortbildungsprojekt nehmen 45 Polizeibeamtinnen und -beamte aus 23 europäischen Ländern teil. Darüber hinaus sind Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörde Europol, des Bundeskriminalamtes und von 13 Landeskriminalämtern vertreten. Die Beamten werden in einem ersten Teil des Projektes von renommierten Referenten unter anderem von der US-Bundespolizei FBI mit den neuesten technischen und taktischen Ermittlungsmethoden sowie den internationalen rechtlichen Problemen vertraut gemacht.

In einem zweiten Teil wird das Projekt "Cybercrime" auf der CeBIT in Hannover vorgestellt. Besucher können sich an einem Messestand von polizeilichen Fachleuten über Computersicherheit, Datenschutz, Prävention und Jugendschutz informieren lassen. In diesem Rahmen findet am 18. März 2002 auf der CeBIT in Halle 17, Stand C31, eine Podiumsdiskussion zum Thema "Internetkriminalität" statt. Teilnehmer sind unter anderem der Direktor des Landeskriminalamtes, Rüdiger Butte, der Polizeipräsident von Hannover, Hans-Dieter Klosa, der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Burckhard Nedden, sowie ein Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft Celle und von Europol. (pab)