Nikon verkauft weniger, aber teurere Kameras

Nikon steigert Umsatz und Gewinn für den Gesamtkonzern und setzt auf teureres Foto-Equipment. Die großen Investitionen liegen aber woanders.

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Mit Profiklötzen wie der Z9 verdient Nikon gutes Geld.

(Bild: Nikon)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Im vergangenen Quartal seines Geschäftsjahres konnte Nikon seine eigenen Prognosen übertreffen, die Ergebnisse sind jedoch zwiespältig. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf umgerechnet rund 998 Millionen Euro gesteigert wurde sank der Gewinn um 3,1 Prozent auf 64 Millionen Euro.

c't Fotografie 4/24

Verantwortlich dafür sind große Investitionen in andere Geschäftsbereiche als bei den Kameras und Objektiven. Nikon ist unter anderem auch beim optischen und feinmechanischen Maschinenbau ein Großunternehmen und stellt beispielsweise auch Belichtungsanlagen für die Chipfertigung her. Dort will das Unternehmen stark wachsen und hat dafür im April 2022 die deutsche Firma SLM für 600 Millionen übernommen. SLM stellt industrielle 3D-Drucker her, die Gegenstände aus Metall produzieren können.

Das Geld dafür verdient die Kamerasparte, für die Nikon aber nicht Quartals- sondern Halbjahreszahlen angibt. Der Umsatz steigerte sich dort um 28,4 Prozent auf rund 801 Millionen Euro, der Gewinn stieg sogar um 77 Prozent auf 156 Millionen Euro. Wie Nikons CEO Toshikazu Umatate bei Vorstellung der Zahlen sagte ist dafür vor allem die höhere Nachfrage nach teureren Geräten für Profis und ambitionierte Amateure verantwortlich.

heise Aktion

So wundert es auch nicht, dass Nikon weniger – aber eben teureres – Equipment verkauft hat. Im Halbjahresvergleich waren es 370.000 statt 390.000 Bodies und 610.000 statt 660.000 Objektive. Bei den Kompaktkameras hat sich die Nachfrage fast halbiert, nur 70.000 statt 130.000 Geräte konnte Nikon verkaufen.

Wie andere Hersteller setzt Nikon bei den lukrativen Systemkameras voll auf spiegellose Geräte. In den Präsentationen zu den Geschäftszahlen werden als Schlüsselprodukte für die Imaging-Sparte nur noch spiegellose Systeme genannt – und Objektive für DSLRs. Bei den langlebigen Systemen mit F-Bajonett gibt es also offenbar immer noch eine Nachfrage nach besseren Optiken.

(keh)