Nintendo Switch 4K: Streit über Entwickler-Kit und angeblich geplante Konsole

Nintendo soll einigen Spiele-Entwicklern bereits seit langer Zeit ein 4K-Entwickler-Kit zur Verfügung gestellt haben. Der Switch-Hersteller dementiert das.

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Die Nintendo Switch OLED erscheint am 8. Oktober 2021.

(Bild: Nintendo)

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Insgesamt 11 unterschiedliche Spiele-Entwickler seien im Besitz eines 4K-Entwickler-Kits von Nintendo, um hochauflösende Inhalte für die kommende Nintendo Switch zu produzieren. Das hat die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet und prompt Widerspruch von Nintendo geerntet. Auf Twitter schrieb Nintendo anschließend, dass der Bericht nicht der Wahrheit entspreche und man keine entsprechenden Tools ausgeliefert hätte, um die 4K-Entwicklung voranzutreiben. Es gebe, laut dem Tweet, auch keine Pläne für ein neues Modell.

In seinem Bericht beruft sich Bloomberg auf Mitarbeitern aus 11 Spielefirmen, die nicht namentlich genannt werden möchten. Unter den Entwicklern, die angaben im Besitz des 4K-Entwickler-Kits zu sein, sei von großen Unternehmen bis kleinen Studios rund um den Globus alles dabei. Dazu zähle auch Zynga, die noch nie einen Titel für eine Konsole entwickelt hätten. Eine Zynga-Sprecherin bestritt jedoch, im Besitz eines 4K-Entwickler-Kits von Nintendo zu sein.

Bereits im August vergangenen Jahres sei laut Berichten ein neues Modell der Nintendo Switch mit 4K-Auflösung in Arbeit gewesen. Die Veröffentlichung, so hieß es damals, soll von zahlreichen neuen Spielen begleitet werden. Spekuliert wurde über eine 1080p-Auflösung auf dem Display der Switch und 4K, wenn die Konsole an einem TV angedockt ist. Für die höhere Auflösung sollte ein Nvidia-Chip sorgen, der DLSS unterstützt. Erscheinen sollte sie in diesem Jahr.

Im Juli stellte Nintendo ein neues Modell der Switch mit einem 7 Zoll großen OLED-Display und weiteren verbesserten Details gegenüber der 2017 erschienen Version vor. Die Auflösung der neuen Konsole bleibt allerdings identisch – 720p auf dem Gerät selbst und 1080p an einem TV angeschlossen. Zu dem Zeitpunkt der Vorstellung habe Nintendo das 4K-Kit aber bereits an die Entwickler verteilt, mit der Bitte, Spiele in höherer Auflösung zu entwickeln.

Grund für die Entscheidung – der neuen Konsole keine 4K-Ausgabe zu spendieren – sei die Komponentenknappheit in Folge der Corona-Pandemie gewesen. Ein 4K-Modell solle frühestens Ende 2022 erscheinen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit den Plänen vertraut seien.

Die Nintendo Switch mit dem größeren OLED-Display erscheint am 8. Oktober. Während der Pandemie verkaufte sich die Switch hervorragend. Mit der geringen Auflösung ist Nintendo gegenüber den Konkurrenten Microsoft und Sony mit ihren aktuellen Konsolen – Xbox Series S/X und Playstation 5 – technisch im Nachteil. Was die Spieler aufgrund der exklusiven Inhalte vermutlich weniger stört, scheint für Investoren ein Problem zu sein. Während die Aktien der Konkurrenz in diesem Jahr in die Höhe schnellten, habe Nintendo zur gleichen Zeit 20 Prozent verloren, heißt es bei Bloomberg weiter.

(bme)