Nintendo siegt vor Gericht gegen Modchip-Händler

In seinem Bestreben, illegale Kopien von Spielen für seine Konsolen aus der Welt zu schaffen, hat sich das Unternehmen gegen Händler durchgesetzt, die Zubehör anboten, mit denen solche Spiele lauffähig werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 110 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der japanische Spielkonsolenhersteller Nintendo hat sich vor einem niederländischen Gericht im Rechtsstreit gegen Online-Händler durchgesetzt, die Zubehör angeboten haben, mit denen nichtautorisierte Spiele auf Spielkonsolen lauffähig werden. Das Gericht in Den Haag entschied am Mittwoch, dass die Händler die R4-Module und Modchips unrechtmäßig vertrieben haben, da sie zumindest fast ausschließlich für illegale Zwecke benutzt werden können. Außerdem hätten sie das niederländische Urheberrecht verletzt, da sie mit dem Nintendo-Markenzeichen geworben hätten.

Nintendo hatte ingesamt elf Online-Händler verklagt, die R4-Module und Modchips im Angebot hatten. Zehn von ihnen müssen die Module und Chips innerhalb von 24 Stunden nach Zustellung des Urteils aus ihrem Angebot nehmen, dürfen sie nicht mehr importieren oder für sie Werbung treiben. Innerhalb von 14 Tagen müssen sie ihre Lagerbestände beseitigen. Für jeden Tag, an dem sie diesen und anderen Anweisungen des Gerichts nicht nachkommen, müssen die Beklagten 10.000 Euro und maximal 250.000 Euro an Nintendo zahlen. Nintendo hatte vor einem Jahr ein schärferes Vorgehen gegen Software-Piraten angekündigt. (anw)