Nintendo steckt weiter in den roten Zahlen

Die Hersteller von Spielkonsolen haben nicht mehr so viel Spaß wie in früheren Jahren. Nintendo muss kämpfen, das Quartal fiel schlechter aus als erwartet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 78 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Eine schleppende Nachfrage und der hohe Yen-Kurs halten das japanische Videospielunternehmen Nintendo weiter in den roten Zahlen. Der Verlust erreichte in dem Ende Juni abgeschlossenen Quartal 17,23 Milliarden Yen (182 Millionen Euro), wie das Unternehmen am heutigen Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis war damit besser als vor einem Jahr (minus 25,5 Milliarden Yen), fiel aber etwas schwächer aus, als an der Börse erwartet worden war. Für das gesamte Finanzjahr 2012/13 hält Nintendo an seiner Prognose eines Gewinns von 20 Milliarden Yen fest.

Der Umsatz fiel im ersten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 9,7 Prozent auf 84,8 Milliarden Yen (896 Millionen Euro). Die im März 2011 eingeführte mobile Spielkonsole 3DS konnte die Erwartungen bislang nicht erfüllen. Der Hersteller reagierte mit einer Preissenkung um 40 Prozent. Ab diesem Monat werde die 3DS profitabel sein, heißt es bei Nintendo. Die Verkäufe des Geräts sprangen im Jahresvergleich von 710.000 auf 1,86 Millionen hoch.

Zugleich lässt der Absatz von Nintendos einstigem großen Hit, der Spielekonsole Wii, immer weiter nach. Im vergangenen Quartal halbierten sich die Verkäufe der Ende 2006 eingeführten Wii im Jahresvergleich auf 710.000 Geräte. Nintendo reagiert mit seiner nächsten Spielkonsole, der Wii U, die Ende des Jahres eingeführt werden soll.

Belastet wurden die Nintendo-Geschäfte auch vom starken Yen – gegenüber dem Euro stieg der Kurs im zurückliegenden Vierteljahr um 9,4 Prozent. Dies drückt in der Bilanz die Erträge des Unternehmens aus Europa, wo zuletzt 34 Prozent der Umsätze erzielt wurden.

Die Jahresprognose des Unternehmens sei mit Risiken behaftet, sagte Makoto Kikuchi vom Finanzberater Myojo Asset Management der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Nintendo steht vor zusätzlichen grundlegenden Problemen, da der Spielkonsolenmarkt aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von Smartphones und Tablet-Computern schrumpfen könnte." Dies betrifft auch die beiden weiteren großen Hersteller von Spielkonsolen, Sony mit der PlayStation und Microsoft mit der Xbox 360. (anw)