"Palworld": Nintendo geht offenbar gegen eine Pokémon-Mod vor

Nintendo geht offenbar gegen einen Youtuber vor, der eine Pokémon-Mod für "Palworld" entwickelt hat. Das Spiel wird derweil immer erfolgreicher.

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(Bild: Pocketpair)

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Der Hype um "Palworld" reißt nicht ab: Das Survival-Spiel klettert die Steam-Charts weiter nach oben: Mit 1.864.421 gleichzeitigen Spielern liegt "Palworld" mittlerweile auf Platz 2 der Steam-Rangliste. Derweil gibt es Plagiatsvorwürfe und Morddrohungen – und offenbar eine Beschwerde von Nintendo gegen einen Youtuber, der Pokémon-Modelle in das Spiel moddete.

Am Montag hatte "Palworld" Schlagzeilen gemacht, weil es übers Wochenende praktisch aus dem Nichts in der "Concurrent Steam Users"-Statistik von SteamDB auf Platz 5 geklettert war. Im Verlauf des Montags kletterte das Spiel sogar auf Platz 3. Mittlerweile verbucht "Palworld" über 1,8 Millionen Spieler, die gleichzeitig gezockt haben. Das ist der zweitbeste Wert aller Zeiten – nach "PUBG", das mit 3,2 Millionen gleichzeitigen Spielern noch einen recht großen Vorsprung genießt. Auch die Verkaufszahlen passen zu diesen grandiosen Werten: Laut dem japanischen Entwickler Pocketpair wurde "Palworld" innerhalb von vier Tagen über 6 Millionen Mal verkauft.

Doch mit der großen Aufmerksamkeit kommt auch die Kritik: Viele der Wesen aus "Palworld" sind mehr oder weniger offensichtlich an Pokémon-Taschenmonster angelehnt. Auf Twitter kursieren mehrere Montagen, die Parallelen zwischen den Wesen aus "Palworld" und Pokémon aufzeigen sollen. Schon vor dem Release hatten Presse und Spieler "Palworld" gerne als "Pokémon mit Schusswaffen" bezeichnet – nun diskutiert die Community darüber, wo die Hommage aufhört und das Plagiat beginnt.

Das Spielemagazin Videogameschronicle hat mit anonymen Entwicklern gesprochen, die Pocketpair belasten: Es sei völlig unmöglich, zufällig derart ähnliche Modelle zu bekommen, sagte einer der anonymen Entwickler gegenüber VGC. Er geht davon aus, dass Pocketpair die Modelle direkt aus Pokémon-Spiele genommen haben und schließlich verändert haben könnte. Beweise dafür gibt es nicht.

Viele Pokémon-Fans sehen "Palworld" ohnehin kritisch und bringen ihre Abneigung lautstark zum Ausdruck. Pocketpair-Chef Takuro Mizobe klagt auf der Plattform X über Anfeindungen, die sein Team erhalten habe. Darunter seien auch X-Beiträge, die "wie Morddrohungen aussehen".

Das Wirtschaftsmagazin Bloomberg hat mehrere Anwälte befragt, ob Nintendo mit einer Klage gegen "Palworld" Erfolg haben könnte. Ihre Antwort: Eher nicht. In der Spielebranche sei es gang und gäbe, die Ideen der Kollegen zu übernehmen, argumentiert etwa der Anwalt Brandon Huffman.

Dass der "Palworld"-Hype den notorisch prozessfreudigen Nintendo-Anwälten nicht entgangen ist, zeigt derweil der Fall des Youtubers ToastedShoes, der echte Pokémon-Modelle per Mod in "Palworld" integriert hat. Ein Tweet, in dem er auf sein Projekt hinweist, hat X laut ToastedShoes wegen einer Urheberrechtsbeschwerde von Nintendo entfernt. Mittlerweile hat er auch auf Youtube ein Video der Mod hochgeladen – wie lange es zu sehen sein wird, bleibt abzuwarten.

(dahe)