NixCon 2024: Die Community wächst und gedeiht​

Auf der Konferenz NixCon 2024 zeigte sich, wie stark die Community rund um Nix und NixOS in den vergangenen Jahren gewachsen ist.

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Pinguine stehen in Schneelandschaft, mit Jungtieren

(Bild: Siggy Nowak, gemeinfrei)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jacek Galowicz

Vom 25. bis zum 27. Oktober fand in Berlin die dreitägige NixCon 2024 statt. Nutzer und Entwickler des Paketmanagers Nix und der zugehörigen Linux-Distribution NixOS kamen zusammen, um in etwa 40 Vorträgen und sieben Workshops verschiedenste Themen rund um Nix und NixOS eine Plattform zu diskutieren.

Mehr als 400 Teilnehmer besuchten die Veranstaltung dieses Jahr in Berlin. Vor fünf Jahren trafen sich noch weniger als 150 Entwickler, Enthusiasten und Anwender zur NixCon 2019 im tschechischen Brno. Das Wachstum ist kein Zufall: Nix und NixOS haben sich aus einer spezialisierten Nische zu einem vielseitigen Ökosystem entwickelt, das viele Bereiche abdeckt – von reproduzierbaren Builds und deklarativem Konfigurationsmanagement auf zahlreichen Plattformen wie Laptops, Servern oder Raspberry Pis hin zu verlässlichen Cloud Deployments für DevOps-Teams. In diesem Jahr stach die Vielfalt der vorgestellten Projekte besonders hervor. Zudem war es selbst als engagierter Teilnehmer nicht möglich, alle anwesenden Entwickler kennenzulernen.

Auch die Breite des Nix-Ökosystems wurde auf der NixCon 2024 sichtbar: Es reicht von kleinen Projekten unabhängiger Entwickler hin zu umfangreichen Anwendungen für Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Ein besonderes Highlight war dieses Jahr die Fülle an Workshops und praxisorientierten Sessions. Wer tiefer in spezielle Themen wie das Deployment von NixOS in größeren Serverumgebungen oder das Erstellen hochgradig angepasster Entwicklungsumgebungen eintauchen wollte, fand reichlich Gelegenheit dazu. Diese Sessions erwiesen sich nicht nur als technisch fundiert, sondern boten auch einen wichtigen Raum für die Gemeinschaft: Hier wurden Wissen und Best Practices ausgetauscht und bei einem Hackathon am Sonntag direkt in realen Projekten vertieft.

Was die Veranstaltung ungewöhnlich machte, war die diesjährige Entscheidung, auf Sponsoring zu verzichten. Die NixCon soll von der Community getragen werden, ohne Einfluss von Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen im Rampenlicht sehen wollen. Die Organisation durch Freiwillige klappte bemerkenswert gut. Die Haltung passt allgemein zu einer Community, die sich zunehmend selbst organisiert, den eigenen Weg geht und deren Selbstverständnis stark von Unabhängigkeit geprägt ist.

Die Diskussionen um die Governance von Nix, die früher dieses Jahr für Unruhe gesorgt hatten, schienen keine Rolle zu spielen. Stattdessen stand der ruhige, fachliche Austausch und das gemeinsame Arbeiten an praktischen Herausforderungen im Vordergrund. Wie aktiv die Community in die Entwicklung des Projekts eingebunden ist, zeigt auch die bevorstehende Wahl des ersten Nix Steering Committee. Etwa 840 wahlberechtigte Mitglieder wählen noch bis zum 3. November, wer die Zukunft von Nix und NixOS gestalten wird.

Jedenfalls wächst die Community nicht nur zahlenmäßig, sondern auch in ihrer Diversität und Tiefe. Vielen Teilnehmern war die Freude und der Stolz anzusehen, Teil dieser lebendigen Gemeinschaft zu sein. Für viele Anwender sind Nix und NixOS mehr als nur ein technisches Werkzeug – sie stehen für eine Philosophie, die sich den Prinzipien von reproduzierbarer Software und nachhaltiger Entwicklung verschrieben hat.

Die Vorträge von Freitag und Samstag sind auf Youtube verfügbar, Sonntag fanden wegen des Hackathons keine statt. Die NixCon 2024 hat der weiteren Entwicklung Vorschub geleistet. Zahlreiche spannende Diskussionen und neue auf der Konferenz entstandene Kollaborationen dürften die Grundlage für diverse kommende Entwicklungen schaffen. Anfang März trifft sich die Community wieder: auf der nordamerikanischen Konferenz "Planet Nix" in Pasadena in Kalifornien.

(syt)