Noch ein Zwischenschritt zum neuen Linux-Kernel

Linus Torvalds hat die Version 2.6.0-test10 des neuen Betriebssystemkerns freigegeben; sie soll die letzte Version vor der Produktions-Release sein.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der Veröffentlichung von Version 2.6.0-test9 haben die Entwickler des Linux-Kernels noch einen Zwischenschritt eingelegt: Linus Torvalds hat die Version 2.6.0-test10 des neuen Betriebssystemkerns freigegeben. Dies soll nun, wenn alles klappt, die letzte Vorversion sein -- die endgültige Entscheidung, wann der Linux-Kernel 2.6 für Produktionsumgebungen reif ist, möchte Torvalds aber Andrew Morton vorbehalten, der anschließend die weitere Pflege dieser Kernel-Ausgabe übernimmt. Sowohl Torvalds als auch der später für die fertige 2.6-Release zuständige Morton waren vor kurzem zu den Open Source Development Labs (OSDL) gewechselt, einem Gemeinschaftsunternehmung von im Linux-Umfeld engagierten Firmen wie Hewlett-Packard, IBM, Intel und NEC.

Laut einer Mitteilung von Torvalds sind seit der Version 2.6test9 beständig, aber langsam nachlassend neue Patches eingegangen. Die größten Korrekturen bestünden bei Netzwerk- und SCSI-Bugfixes. Als schwerwiegendstes noch ungelöstes Problem sieht Torvalds ungeklärte Schwierigkeiten an, die durch die Preemption im Kernel ausgelöst zu werden scheinen. Auch Kernelfunktionen sind durch die neue Herangehensweise unterbrechbar, nur noch wenige Codeteile des Kernels sind durch Spinlocks geschützt. Auf Grund der Probleme empfiehlt Torvalds, für größtmögliche Stabilität dieses Feature nicht einzuschalten. Für Details zu den Änderungen zwischen 2.6.0-test9 und 2.6.0-test10 führt Torvalds in seiner Nachricht den Changelog auf.

Bereits bei Freigabe des Linux-Kernels 2.6.0-test0 hofften die Entwickler darauf, dass test10 die letzte Beta-Version wird -- diese Hoffnung scheint ihren Angaben nach bislang Realität zu werden. Der Linux-Kernel 2.6 (als Entwickler-Kernel 2.5 gestartet) soll beispielsweise besseren Umgang mit großen Massenspeichern, einen schnelleren IP-Stack sowie bessere neue Speicherverwaltung und Scheduler bringen. Mehr Details zu den Neuerungen im Kernel 2.6 und den damit verbundenen Erwartungen für die Zukunft von Linux bringt die aktuelle Ausgabe von c't: (jk)

  • The Next Generation, Linux 2.6: Fit für die Zukunft, c't 24/2003, S. 194