Noch kein Quellcode für den deutschen Palm Pre

O2 vertreibt das Linux-Smartphone Palm Pre in Deutschland, ohne dass der Quellcode des Betriebssystems verfügbar ist, wie es die GPL erfordert.

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Seit dieser Woche ist Palms Smartphone Pre auch in Deutschland erhältlich. Die Telefonica-Tochterfirma O2 verkauft das Gerät mit und ohne Vertrag. Im Inneren des Geräts arbeitet Linux: Neben einem von Palm um viele Patches ergänzten Kernel 2.6 werden die üblichen Verdächtigen wie BusyBox sowie das Gstreamer-Framework für die Wiedergabe von Audio und Video mit ALSA-Backend eingesetzt.

Dauerte es bereits nach der Markteinführung in den Vereinigten Staaten einige Zeit, bevor Palm den Quellcode der eingesetzten Software veröffentlichte, wie es die GPL vorschreibt, scheint sich die Geschichte nun mit dem deutschen Gerät zu wiederholen, so Harald Welte, Mitbegründer des GPL-Violations-Projekts: Zum jetztigen Zeitpunkt, so Welte, lassen sich die verwendete Betriebssystem-Version WebOS 1.1.2 und das Upgrade auf 1.1.3 nicht über opensource.palm.com herunterladen.

Welte hat nach eigener Aussage seinen Anwalt damit beauftragt, Palm dazu aufzufordern, den Quellcode unverzüglich freizugeben. Sollte das nicht passieren, will der Open-Source-Verfechter gerichtliche Schritte gegen O2 als Vertreiber des Geräts in Deutschland einleiten. (akl)