Noch mehr Gigahertz-Prozessoren

Vier Prozessorhersteller wetteiferten auf der International Solid State Circuit Conference um die Überwindung der Gigahertz-Schwelle.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Vier Prozessorhersteller wetteiferten auf der International Solid State Circuit Conference um die Überwindung der Gigahertz-Schwelle. Nach Intel und AMD stellten auch IBM und die Samsung/Compaq-Tochter API Prozessor-Designs für Taktfrequenzen jenseits von 1000 MHz vor.

"Kupfergroßmeister" IBM legte ein neues 64bittiges PowerPC-Design vor, das mit 0,22-µm-Kupferprozess bis auf 1,2 GHz hinaufgeschraubt werden kann. Das Besondere an dem Entwurf ist, dass die IBM-Entwickler im Unterschied zu den sonst üblichen Tuning-Methoden die Befehls-Pipeline sogar verkürzten. Normalerweise verlängert man die Pipeline, so dass jede einzelne Stufe weniger Arbeit zu erledigen hat und man daher den Takt erhöhen kann -- zur Freude der Marketing-Abteilungen. Höhere Taktfrequenzen verkaufen sich besser, auch wenn wegen der langen Pipelines die Effizienz und damit ein Teil der Performance auf der Strecke bleibt. Demgegenüber hat IBM die Zahl der Stufen auf nur vier reduziert (Athlon: 10, PIII: 12 bis 17). Das könnte eine hohe Performance ermöglichen -- so denn diese Projektstudie auch kommerziell umgesetzt wird, was derzeit allerdings unklar ist.

Die Samsung/Compaq-Tochter API präsentierte einen neuen Herstellungsprozess für den Alpha-Prozessor, der wie bei Intel mit Aluminium (sieben Layer) auskommt. API will so mit 0,18-µm-Strukturen über 1 GHz erzielen.

Zum Auftakt der Konferenz hatte Intel dargelegt, wie man durch Verbesserungen des bestehenden 0,18-µm-Prozesses mit Aluminium-Interconnects 1 GHz bei hoher Ausbeute erreichen will. Kurz darauf toppte AMD diese Präsentation durch die Vorführung eines realen neuen Athlon-Prozessors mit 1,116 GHz Takt aus der Dresdener Kupferschmiede. (as)