Computex

Noctua-Prototyp: Thermosiphonkühlung für Prozessoren​

Der östereichische Hersteller Noctua zeigt auf der Computex einen Zweiphasenkühler für Prozessoren, der mit Schwerkraft funktioniert.

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Nvidias Flüssigkeitskühler auf einem Mainboard

Ein ungewohnter Anblick: Bisher gibt es von Noctua nur Luftkühler für Prozessoren, aktuell werkelt die Firma aber auch an Flüssigkeitskühlern.

(Bild: c't / chh)

Lesezeit: 2 Min.

Noctua arbeitet an seinem Einstieg in die Welt der Flüssigkeitskühler. Im PC-Bereich gab es bereits mehrere Anläufe für eine Thermosiphonkühlung, wie zuletzt vor ein paar Jahren der ProSiphon Elite von IceGiant. Im Unterschied zu diesem Zweiphasenkühler, bei dem Gas- und Flüssigphase durch ein Rohr geführt werden, hat der österreichische Hersteller Noctua auf der IT-Messe Computex einen Prototyp mitgebracht, der mit getrennten Schläuchen in einem Kreislauf arbeitet.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Aufbau kaum von einer herkömmlichen Wasserkühlung: Es gibt einen Wärmetauscher mit Lüftern, Schläuche und einen CPU-Kühlblock. Bei Thermosiphonkühlern fehlt jedoch die Pumpe, denn sie funktionieren allein mit Schwerkraft und natürlicher Konvektion. Das vermeidet störende Geräusche und Vibrationen. Im Unterschied zu Heatpipes, die den Kapillareffekt nutzen, kommen sie immer Inneren ohne Dochtstrukturen aus.

Bis auf die fehlende Pumpe ähnelt der Zweiphasenkühler von Noctua einem klassischen PC-Wasserkühlsystem.

(Bild: c't / chh)

Noctua befüllt den Prototypen mit einem Kühlmittel auf Kohlenwasserstoffbasis mit niedrigem Siedepunkt. Nach dem Einschalten des PCs erhitzt der Prozessor die Flüssigkeit, die dabei verdampft und anschließend als Gas in einem Schlauch Richtung Wärmetauscher aufsteigt. Dort gibt das Medium die Abwärme über die Ventilatoren an die Luft ab, kondensiert und fließt über den zweiten Schlauch zurück zum CPU-Kühler. Die Schwierigkeit bei der Entwicklung besteht hauptsächlich darin, das System so zu designen, dass Flüssig- und Gasphase nicht gegeneinander und somit ungehindert im Kreislauf strömen.

Ob und wann das Konzept in einem fertigen Produkt mündet, steht noch nicht fest. Als Performanceziel sieht Noctua die Kühlleistung einer gängigen All-in-One-Wasserkühlung. Die Entwicklung einer marktreifen Thermosiphonkühlung wird wohl mehrere Jahre dauern – Noctua ist bekannt dafür, sich bei der Weiterentwicklung von Prototypen viel Zeit zu lassen.

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(chh)