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Nokia: Neustart in den USA mit dem Lumia 900

Nokia will auf den US-Markt: Amerikanisches Flaggschiff soll sein erstes LTE-Smartphone Nokia Lumia 900 werden.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Achim Barczok

Nokias erstes LTE-Smartphone Lumia 900 gibt es voerst nur in den USA bei AT&T.

(Bild: Nokia)

Nokias Manager sprechen auf Pressekonferenzen gerne ausführlichst über Nokias Vorreiterrolle in "Emerging Markets" wie Afrika oder Indien. Auf der diesjährigen CES hatte Nokia-CEO Stephen Elop hingegen nur ein Ziel im Auge: Nordamerika. Das finnische Unternehmen ist fest entschlossen, den Wiedereinstieg in den US-Markt diesmal zu schaffen. "Wir freuen uns, ein neues Kapitel hier in Amerika zu starten", so Elop.

Mit dem Ex-Microsoft-Manager an der Spitze ist es für die Finnen ein erneuter Anlauf, in den Vereinigten Staaten Fuß zu fassen: Im Rest der Welt spielen Handys und Smartphones von Nokia bei den Verkaufszahlen stets vorne mit; in den USA bleiben sie seit Jahren Außenseiter.

Gelingen soll der Neubeginn mit Hardware-Partner Microsoft und zwei Windows Phones: Das Highend-LTE-Smartphone Lumia 900 hat Nokia erstmals auf der CES präsentiert; das Lumia 710 ist in Deutschland bereits verfügbar und spielt in puncto Hardware eher in der Mittelklasse. Elop bezeichnete die Lumia-Reihe mit einem Seitenhieb auf Samsung, HTC und LG als die "ersten echten Windows Phones".

Mit schlichter Rückseite, polierter Glasfront und abgeschliffenen Ober- und Unterkanten ähnelt das in den USA exklusiv bei AT&T erhältliche Lumia 900 von der Optik her dem europäischen Lumia 800, [Update] hat aber ein größeres Display: 4,3 Zoll statt 3,7 Zoll, weiterhin in farbkräftiger AMOLED-Ausführung mit 480 × 800 Punkten. Daneben sitzt eine Frontkamera. [/Update] Ebenfalls neu ist das LTE-Funkmodul: Damit soll es im bisher vor allem in einigen amerikanischen Großstädten ausgebauten LTE-Netz von AT&T eine bis zu 10-fach höhere Internetgeschwindigkeit als HSDPA erreichen – theoretisch sind Downloadgeschwindigkeiten von 100 MBit/s möglich. [Update] Nokia nennt auf seiner Webseite für das Lumia 900 einen maximalen Downlink von 50 MBit/s und einen Uplink von 25 MBit/s. [/Update]

Die übrige Ausstattung ist nahezu identisch. Beide haben eine 1,4-GHz-CPU und eine 8-Megapixelkamera mit Zeiss-Weitwinkelobjektiv (28 mm). Als Betriebssystem ist Windows Phone 7.5 installiert. Nokia spendiert seinen Geräten einige Extra-Apps, allen voran die Navigations-Software Nokia Drive, die für Dutzende Länder verfügbare Navteq-Landkarten lokal abspeichert und darauf führt – für die Routenberechnung benötigt sie allerdings eine Internetverbindung.

Ob das für den US-Markt entwickelte Lumia 900 irgendwann auch nach Europa kommt, ließ Elop auf der Pressekonferenz offen. [Update] Dazu müsste Nokia allerdings die Hardware anpassen, weil es die in Deutschland gebräuchlichen LTE-Frequenzbänder 800, 1800 und 2600 MHz nicht unterstützt. [/Update] Möglicherweise hebt sich Nokia diese Info für den im Februar anstehenden Mobile World Congress in Barcelona auf. (acb)