Nokia rechnet mit Umsatzrückgang

Für Nokia läuft es nicht gut. Umsatz und Gewinn fielen im vierten Quartal geringer aus. 2021 soll es nicht besser werden.

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(Bild: RistoH/Shutterstock.com)

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Der Netzwerkausrüster Nokia hat nach einem mauen vierten Quartal für das laufende Geschäftsjahr 2021 die Umsatzerwartungen gedämpft. Wie Nokia-Chef Pekka Lundmark am Donnerstag im Geschäftsbericht zum Quartalsende und Jahresabschluss in Aussicht stellte, würden die Umsätze 2021 bestenfalls stabil ausfallen. Nokia geht von einem Umsatz zwischen 20,6 Milliarden Euro und 21,8 Milliarden Euro aus, einem Rückgang von knapp 6 Prozent.

Schon im Oktober hatte der neue Nokia-Chef Pekka Lundberg für 2021 eine wenig zuversichtliche Umsatzentwicklung für 2021 in Aussicht gestellt. Er setzt voll auf 5G und will mit hohen Investitionen den Vorsprung des in der Kritik stehenden Marktführer Huawei und des schwedischen Rivalen Ericsson aufholen. Dazu wollte er "investieren, was nötig ist, um bei 5G zu gewinnen". Nokia werde den Fokus künftig auf das Kerngeschäft legen und "eine Führungsrolle bei 'Network-as-a-Service‘ für Netzbetreiber und Industriekunden" einnehmen.

Dass dies nicht einfach werden würde und sich nicht so schnell umsetzen lässt, war erwartet worden und so überraschen die Geschäftszahlen des vierten Quartals wenig. Der Umsatz fiel mit 6,6 Milliarden Euro rund 5 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal aus. Dabei bremsten den Konzern Wechselkurseffekte aus, ansonsten wäre der Umsatz um ein Prozent angestiegen. So muss sich Nokia mit einem Minus beim bereinigten operativen Ergebnis von 4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zufriedengeben.

Unter dem Strich sieht es jedoch deutlich finsterer aus. Während Nokia im Vergleichsquartal noch einen Gewinn von 563 Millionen Euro ausgewiesen hatte, steht nun ein dicker Verlust in Höhe von 2,6 Milliarden Euro in den Büchern. Grund dafür sind steuerliche Verlustvorträge in Milliardenhöhe, denn Nokia sieht nicht mehr, sie bei den finnischen Steuerbehörden voll geltend machen zu können.

Für das kommende Jahr dämpft Nokia die Aussichten und rechnet weiterhin mit Wechselkurseffekten. Neben einen deutlichen Rückgang beim Umstieg von 4G auf 5G in Nordamerika in 2020 und dem Preisverfall bei Netzwerkkomponenten sieht Nokia für 2021 keinen Umsatzanstieg.

Eine Dividende für 2020 ist angesichts der Zahlen nicht drin, heißt es in Nokias Geschäftsbericht. Anleger müssen also weiterhin mit einer eher niedrigen Kursentwicklung rechnen. Nach Börsenöffnung am Donnerstag gab der Aktienkurs von Nokia um 3,24 Prozent nach. Ein Papier ist nunmehr 3,72 Euro wert.

Im Vergleich zu Nokia geht es dem schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson deutlich besser. Ericsson schloss das vierte Quartal 2020 und das gesamte Geschäftsjahr mit einem ordentlichen Plus ab und erhöhte die Dividende.

(olb)