Nokia stärkt Kartendienst Here mit Firmenkauf

Nach dem Verkauf der Handy-Sparte ist der Kartendienst Here ein großer Hoffnungsträger von Nokia. Mit dem Kauf eines US-amerikanischen Spezialisten für Daten-Analyse soll Here sich besser an die Nutzer anpassen und sie betreuen können.

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  • dpa

Nokia will seinen Kartendienst Here weiterentwickeln. Dafür übernimmt der Konzern die US-Firma Medio Systems, die in Echtzeit große Datenmengen auswerten kann. Damit sollen Kartendienste entstehen, die sich besser auf die aktuelle Situation der Nutzer einstellen und Vorhersagen treffen können, sagte Here-Chef Michael Halbherr der dpa. Das könnten zum Beispiel Restaurantempfehlungen passend zu Ort und Tageszeit sein, oder aktualisierte Anweisungen für eine Fahrtroute. Den Kaufpreis für Medio nennt Nokia nicht.

Nokia konzentriert sich jetzt auf Karten.

(Bild: dpa, Markku Ojala)

"Wir wollen das Wissen über die Welt mit Informationen der Nutzer verknüpfen", sagte Halbherr. Dabei entstehe eine Art "digitaler Concierge", der die Menschen begleite. Google arbeitet an einem ähnlichen Ansatz mit seinem Dienst Google Now und seinen vielgenutzten Karten. Halbherr zeigt sich zuversichtlich, dass Nokia mithalten könne, obwohl Google Zugriff auf eine überaus breite Datenbasis habe. "Die Daten sind nicht das Problem, wichtiger sind die Algorithmen, mit denen man sie auswertet." Here verarbeite aktuell etwa 50 Milliarden Datenpunkte pro Monat.

Here ist nach dem Verkauf der Handy-Sparte ein wichtiges Standbein von Nokia, das zweite ist der Netzwerkausrüster NSN. Der Kartendienst ist für Verbraucher über Smartphone-Apps verfügbar, Here will mit seiner Plattform aber auch groß ins Geschäft mit Autoherstellern kommen. Dabei werden auch besonders genaue Karten für selbstfahrende Autos erstellt. (axk)