Nokia und DoCoMo wollen gemeinsam 3G-Standards definieren

Entwickeln will man vor allem Middleware-Lösungen, die den Austausch von Videos und Musikstücken zwischen Geräten unterschiedlicher Marken ermöglichen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der finnische Handy-Produzent Nokia und der japanische Mobilfunkbetreiber NTT DoCoMo wollen künftig gemeinsam an der Entwicklung von neuen Software-Standards für Endgeräte der dritten Mobilfunkgeneration (3G) arbeiten. Im Zentrum des Interesses stehe dabei vor allem die so genannte Middleware, die Netzstruktur und Diensteschicht voneinander entkoppelt, teilten die Unternehmen in Tokio mit. Künftig soll neben einer standardisierten technischen Kommunikation auch der Austausch von digitalen Fotos, Videos oder Musikstücken zwischen Geräten unterschiedlicher Marken möglich sein.

Auf der Comdex in Las Vegas hatte Nokia zuvor schon die Gründung einer Open-Source-Initiative für den Mobiltelefonbereich angekündigt. Die Open Mobile Architecture Initiative (OMA) soll die Definition offener Standards für neue Mobiltelefone vorantreiben, darunter Wap 2.0, XHTML, MMS, SyncML, Java und das Betriebssystem Symbian. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem AT&T Wireless, Cingular Wireless, MM02, Telefonica Moviles, Vodafone, Fujitsu, Matsushita, Mitsubishi, Motorola, NEC, Sharp, Siemens, Sony Ericsson und Toshiba.

Nokia kündigte zudem an, dass man künftig Lizenzen für die neue Symbian-Benutzerschnittstelle "Series 60 Platform" vergeben werde. Das neue User-Interface-System von Nokia unterstützt unter anderem mobiles Browsing, Multimedia-Messaging, Daten-Download sowie Telefonie-Applikationen.

Hintergrund des ausgeprägten Aktionismus von Nokia ist nach Einschätzung von Insidern vor allem eine Stärkung der Marktposition der Symbian-Plattform gegenüber dem Konkurrenten Microsoft. Den Redmondern, die mit Pocket-PC 2002 ebenfalls eine aktuelle Softwareplattform für mobile Geräte im Programm haben, werden gute Chancen eingeräumt, erneut das "Maß der Dinge" zu werden und mit Pocket-PC eine Basis für zukünftige Mobilfunk-Standards aufzubauen. (pmz)