Nokia wächst dank anhaltenden Handy-Booms

In der Handy-Sparte hatte Nokia allerdings wie die gesamte Branche auch mit starkem Preisdruck zu kämpfen.

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Von
  • Jürgen Kuri
Trotz starken Drucks auf die Gerätepreise profitiert der weltgrößte Handy-Konzern kräftig vom ungebrochenen Mobilfunk-Boom. Im zweiten Quartal steigerte Nokia den Umsatz um 25 Prozent auf 8,06 Milliarden Euro und den Gewinn um 15 Prozent auf 799 Millionen Euro. Der Marktanteil stieg nach den Statistiken des finnischen Konzerns in den drei Monaten um einen Punkt auf 33 Prozent. Die Prognose für den diesjährigen Handy-Absatz aller Hersteller erhöhte Nokia um 20 auf 760 Millionen Stück. 2004 wurden nur 643 Millionen Handys verkauft.
Die Handy-Sparte erwirtschaftete nach wie vor den Großteil des Gewinns, litt jedoch merklich unter dem branchenweiten Preisdruck. Während der Quartalsumsatz im Handy-Bereich um 20 Prozent auf 4,86 Milliarden Euro stieg, gab der operative Gewinn des Bereichs um zwei Prozent auf 789 Millionen Euro nach. Die Zahl der verkauften Handys erhöhte sich im Jahresvergleich zwar um 34 Prozent auf 60,8 Millionen, der durchschnittliche Preis eines Geräts sank in dieser Zeit aber um 3 auf 105 Euro. Der gesamte Konzern kam auf ein operatives Ergebnis von gut einer Milliarde Euro, ein Plus von 13 Prozent.
Am besten sei das Geschäft in Latein- und Nordamerika sowie China verlaufen, hieß es. Ein wichtiger Wachstumstreiber blieben die Smartphones. Branchenweit wurden im Quartal 12 Millionen solcher Geräte verkauft nach 3,5 Millionen im gleichen VorjJahresquartal. 6,7 Millionen davon kamen von Nokia nach 2,1 Millionen ein Jahr zuvor. Mit Multimedia-Geräten wie dem Spielehandheld N-Gage konnte Nokia den Umsatz um 89 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro steigern, nach einem Verlust von 64 Millionen Euro im Vorjahresquartal kam nun ein Gewinn von 126 Millionen Euro zu Stande.
Die Netzwerk-Gruppe mit Infrastrukturausrüstungen für Mobilfunkbetreiber und Carrier konnte den Umsatz um 6 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro steigern; der operative Gewinn ging allerdings um 8 Prozent auf 209 Millionen Euro zurück. Der Bereich Enterprise Solutions für Firmenkunden legte beim Umsatz um 7 Prozent auf 198 Millionen Euro zu, der Verlust stieg von 62 auf 76 Millionen Euro.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Nokia in Euro
Quartal Umsatz Nettogewinn
1/00 6,5 Mrd. 0,91 Mrd.
2/00 7 Mrd. 0,98 Mrd.
3/00 7,58 Mrd. 0,92 Mrd.
4/00 9,28 Mrd. 1,21 Mrd.
1/01 8 Mrd. 1,05 Mrd.
2/01 7,35 Mrd. 0,83 Mrd.
3/01 7 Mrd. 0,76 Mrd.
4/01 8,79 Mrd. 1,15 Mrd.
1/02 7 Mrd. 0,92 Mrd.
2/02 6,94 Mrd. 0,90 Mrd.
3/02 7,2 Mrd. 0,88 Mrd.
4/02 8,8 Mrd. 1,24 Mrd.
1/03 6,7 Mrd. 0,97 Mrd.
2/03 7,02 Mrd. 0,66 Mrd.
3/03 6,9 Mrd. 0,86 Mrd.
4/03 8,79 Mrd. 1,17 Mrd.
1/04 6,63 Mrd. 0,82 Mrd.
2/04 6,64 Mrd. 0,71 Mrd.
3/04 6,94 Mrd. 0,66 Mrd.
4/04 9,063 Mrd. 1,019 Mrd.
1/05 (*) 7,396 Mrd. 0,863 Mrd.
2/05 (*) 8,059 Mrd. 0,799 Mrd.
(*) Ausgewiesen nach seit dem 1. Januar 2005 gültigen neuen IFRS-Bilanzierungsregeln