Nokia will mit günstigen Smartphones punkten

Highend-Smartphones alleine reichen nicht aus: Nokia setzt mit einer neuen Software-Entwicklungsumgebung und frischer Hardware auf Einsteiger-Smartphones bis 100 Dollar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 234 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von

Smartphones unter dem Label Asha baut Nokia schon seit einiger Zeit, nun aber wollen die Finnen den Erfolg der Plattform mit einer neuen Entwicklungsumgebung ankurbeln. Dazu hat Nokia das Nokia Asha Software Development Kit 1.0 freigegeben, eine Sammlung von Werkzeugen zur Entwicklung, dem Test, dem Aufbau sowie dem Einsatz von Java-Apps. Programme, die für das gleichzeitig vorgestellte Asha 501 geschrieben wurden, sollen ohne Anpassungen auch auf allen anderen Smartphones der Asha-Serie laufen. Zudem hat Nokia ein neues In-App-Payment-Tool vorgestellt, dass auch für bereits erhältliche Smartphones der Asha-Serie und die älteren S40-Telefone verfügbar sein soll.

Asha 501: Mit neuer Entwicklungsumgebung und frischen Farben will Nokia wieder im Einsteigersegment punkten.

Das Betriebssystem des Asha 501 ist keine direkte Weiterentwicklung des alten S40-Systems von Nokia, es basiert auf dem im vergangenen Jahr durch die Übernahme von Smarterphone eingekauften System. Das Asha kommt mit einem 3-Zoll-Touchbildschirm (320 × 240), 3,2-Megapixel-Kamera mit QVGA-Videos, WLAN (802.11b/g) und Bluetooth 3.0. Es soll wahlweise mit einem oder zwei SIM-Slots erhältlich sein, beide allerdings unterstützen nur die GSM-Bänder um 900 und 1800 MHz sowie EDGE als schnellsten Datenübertragungsstandard. Herausragend sind die versprochenen Akkulaufzeiten von 48 Tagen sowie 17 Stunden Telefonie.

Das Asha 501 soll das erste einer neuen Serie von Telefonen sein – Nokia spricht trotz des einfachen Systems von Smartphones –, von der Nokia in den kommenden Jahren 100 Millionen Stück verkaufen will. Alle sollen unter 100 US-Dollar kosten. Vor wenigen Wochen hatte Nokia gerade das Asha 201 vorgestellt, ein Feature-Phone mit WhatsApp-Button und ebenfalls sehr langer Akkulaufzeit.

Dennoch bedeutet die Vorstellung der Asha-Entwicklungsumgebung und des Asha 501 keine Abkehr von Windows Phone als Betriebssystem für die Highend-Geräte der Finnen. Anfang der Woche hatten einige Aktionäre auf der Jahreshauptversammlung von Nokia genau dies gefordert. Nokia-Chef Stephen Elop hatte für den erfolgreichen Umstieg von Symbian auf Windows Phone zwei Jahre veranschlagt – und die sind nun um. Zwar steigen die Verkaufszahlen der Lumia-Smartphones, zu Apple oder Samsung konnte Nokia aber nicht aufschließen. Zudem fiel auch der Absatz der günstigeren Geräte mit dem Nokia-eigenen Mobilbetriebssystem S40. Elop bekräftige jedoch sein Bekenntnis zu Windows Phone. Die Asha-Serie soll vermutlich vor allem den Rückgang bei den günstigeren Geräten aufhalten; in dieser Preisklasse muss sich Nokia unter anderem der Konkurrenz mit den neuen Firefox-Smartphones stellen. (ll)