Nokias Spiele-Handheld ist im Handel

In Deutschland sollen die Orderzahlen für das N-Gage im sechsstelligen Bereich liegen.

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Der weltgrößte Mobilfunkhersteller Nokia hat heute in rund 60 Ländern das N-Gage auf den Markt gebracht. "Das ist im Prinzip ein Spieleterminal mit dem man auch noch telefonieren kann", sagte Nokia-Sprecherin Kristina Rücken. Mit dem Handy lassen sich unterwegs Spiele wie auf einer Konsole am heimischen Monitor spielen. Das Telefon baut dabei mit Hilfe des Mobilfunknetzes eine Verbindung zu anderen Mitspielern auf.

"Die Orderzahlen liegen im sechsstelligen Bereich", beschrieb die Sprecherin laut dpa die Verkaufserwartung für Deutschland. In den ersten zwei Jahren nach der Markteinführung will Nokia weltweit rund sechs Millionen Spielehandys absetzen. Bisher sind zehn verschiedene N-Gage-Spiele auf dem Markt. Das Terminal kostet nach Angaben von Nokia 349 Euro.

Nach Einschätzung des Marketingchefs von Nokia Networks, Esa Harju, wird bis 2007 das Geschäft mit Datendiensten über das Handy weltweit von derzeit 40 auf mehr als 180 Milliarden Dollar wachsen. Jüngst hatte Nokia einen Testlauf für mobile Sportinformationen beendet. 14.000 Nutzer hätten großes Interesse an den Nachrichten, Bildern und Audiokommentaren angemeldet. Dieser Testlauf bestätige das Vertrauen des Unternehmens, dass Sportinformationen einen Umsatztreiber im Multimedia-Bereich darstellen werden, sagte Harju.

Nicht überall stößt Nokias Neues aber auf Gegenliebe: Bei CNN etwa setzt sich der Kommentator Chris Morris kritisch mit Nokias Spieletelefon auseinander. Die von Nokia gepriesene 3D-Grafik schleiche in dem Spiel Tomb Raider dunkel dahin, schreibt er. Außerdem sei es sehr umständlich, unterwegs ein Spiel zu wechseln oder eine Speicherkarte mit eigenen MP3-Dateien einzusetzen. MP3-Player und Radio arbeiteten gut, das Telefon weise die bei Nokia gewohnte Qualität auf; nur sei es sehr auffällig, wenn man mit dem N-Gage telefoniere, denn es müsse in eine der flachen Kanten gesprochen und gelauscht werden. (anw)