CES

Nokias zweiter Anlauf zum RFID-Handy

Nokia bringt zur CES sein Handy 6131 mit fest eingebauter RFID-Schnittstelle zur Near Field Communication heraus.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Nokia nutzt die CES, um wieder einmal die Technik für Near Field Communications (NFC) per Handy ins Gespräch zu bringen. Als Nachfolger der NFC Shell zu ihrem längst nicht mehr angebotenen Modell 3220 haben die Finnen eine spezielle Variante des Mobiltelefons 6131 mit fest eingebautem RFID-Lesegerät vorgestellt. "Auf der Messe gibt es Dutzende denkbarer Anwendungen", begeistert sich Nokias "Direktor für mobile Erfahrungen" Juha Kokkonen für die neue Variante des Frühjahr 2006 eingeführten Handys: "Ein Tastendruck aufs Handy könnte mir den Eintritt öffnen, und wenn ich mit dem Gerät einen Schaukasten berühre, könnte ich auf Produktinformationen zugreifen."

Die Technik zur Radio Frequency Identification dient in erster Linie dazu, etwa Preisschildchen an Supermarkt-Ware oder auch Ausweisdokumente anhand unveränderlicher Markierungen per RFID-Transponder und Lesegerät zu identifizieren. Nokia verwendet für den Datenaustausch mit einer Reichweite von einigen Zentimetern bei der Frequenz 13,54 MHz indes konsequent die Bezeichnung NFC, um seine Hardware auch für den Austausch elektronischer Visitenkarten oder zur Abwicklung von Geld-Transfers, etwa an der Kinokasse oder als digitalen Fahrschein für den öffentlichen Personennahverkehr, zu vermarkten.

Bevor solche Einsatzmöglichkeiten zum Tragen kommen, werden allerdings erst passende Angebote auf dem Tapet erscheinen müssen, und darauf warten die Handy-Entwickler schon seit Jahren vergeblich. Die Option, etwa ein Kinoplakat oder eine gedruckte Visitenkarte für ein paar Cent mit einem RFID-Transponder für die Übergabe eines Web-Links ans Handy aufzupeppen, scheint einfach keine Anhänger zu finden. Der Markterfolg der 3220 NFC Shell hat sich offenbar in engen Grenzen gehalten. Interessenten an digitalen Visitenkarten können diese schließlich auch als Vcard-Dateien über eingeführte Techniken wie Infrarot oder Bluetooth von einem PDA oder Handy zum anderen austauschen.

In speziellen Geschäftsanwendungen, etwa wenn die mobilen Krankenpfleger eines Gesundheitsdiensts per Funk Daten von den Service-Amuletten ihrer Patienten erfassen, haben Handys mit NFC Shells ihre Verwendbarkeit bereits bewiesen. Der Ansatz, zu einem Preis von gut 300 Euro ausgerechnet Geräte wie das Nokia 6131 mit eingebautem Stereoradio und MP3-Player für derlei Szenarien vorzusehen, erscheint allerdings nicht ganz schlüssig. (hps)