Nordkorea: Womöglich Kryptogeld im Wert von 3 Milliarden US-Dollar erbeutet

Die UN lassen regelmäßig prüfen, wie Nordkorea die Sanktionen umgeht. Dafür werden auch dutzende Cyberangriffe untersucht, bei denen Kryptogeld erbeutet wurde.

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Nordkoreanische Flagge mit durchscheinenden Bitcoin

(Bild: kitti Suwanekkasit/Jiri Flogel/Shutterstock.com)

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Im Rahmen der Prüfung von UN-Sanktionen gegen Nordkorea werden auch dutzende Cyberangriffe untersucht, mit denen das dortige Regime in den vergangenen Jahren umgerechnet rund 3 Milliarden US-Dollar erbeutet hat. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Bericht, der in den kommenden Wochen veröffentlicht werden soll. Demnach geht es um insgesamt 58 Cyberattacken auf Firmen mit Verbindungen zu Kryptogeld aus den Jahren 2017 bis 2023, hinter denen Nordkorea vermutet wird. Inzwischen würden auch Rüstungs- und Logistikfirmen angegriffen, zitiert Reuters weiter. Mit dem abgegriffenen Geld soll Nordkorea das Programm zur Entwicklung von Atomwaffen finanzieren. Das wird schon seit Jahren behauptet.

Dass Cyberkriminelle in Diensten Nordkoreas seit Jahren Hunderte Millionen beziehungsweise gar mehrere Milliarden US-Dollar in Kryptogeld erbeuten, ist bekannt. Nur über die Summe herrscht Unklarheit. Für das Regime hat das Vorgehen den Vorteil, dass mit den erbeuteten Bitcoin & Co. das internationale Finanzsystem umgangen werden kann, um für Waren und Technik zu bezahlen. Von dem ist das abgeschottete Land weitgehend abgeschnitten. Trotz der nun vor der Veröffentlichung stehenden neuen Erkenntnisse zu Nordkoreas Raubzügen muss das Regime wohl nicht mit weiteren Sanktionen rechnen, schreibt Reuters. Im dafür verantwortlichen UN-Sicherheitsrat stimmen Russland und China regelmäßig dagegen, an Moskau hat das Land zuletzt Waffen verkauft.

Berichte über Nordkoreas Kryptogeld-Raubzüge werden regelmäßig für die Vereinten Nationen erstellt. Erst vor einem Jahr hieß es darin, dass das Regime im Jahr 2022 wohl eine Rekordmenge erbeutet hat. Von Bitcoin & Co. im Gesamtwert von rund 630 Millionen US-Dollar war damals die Rede. Die Fähigkeit des Regimes zu derartigen Diebstählen sei auch wegen der jahrelangen Erfahrungen und Erfolge seien weltweit fast unerreicht, es handle sich auch um eine Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen gegen das Atomprogramm des Landes, heißt es etwa aus Südkorea. Deswegen ist auch in Zukunft kein Ende der äußerst einträglichen Cyberattacken zu erwarten.

(mho)