Norwegen beschlagnahmt Millionen gestohlener Kryptowährung aus Blockchain-Spiel
Die ungenannten Täter sollen das nordkoreanische Atomwaffenprogramm mitfinanziert haben. Die 5,5 Millionen Euro sind aber nur ein geringer Teil der Gesamtbeute.
Norwegische Ermittlungsbehörden haben 5,5 Millionen Euro an gestohlener Kryptowährung beschlagnahmt, die von nordkoreanischen Hackern Anfang 2022 erbeutet worden sein sollen. Bei dem damaligen Hack gegen das Blockchainspiel Axie Infinity wurden über 550 Millionen Euro gestohlen. Der jetzt zurückgeholte Teil der Beute ist damit nur ein kleiner Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminelle.
Das FBI hat den Axie-Infinity-Hack der Hackergruppe Lazarus zugeschrieben, die vom nordkoreanischen Regime unterstützt wird und Teile der Beute für staatliche Zwecke nutzt. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Nordkorea 2022 wohl Kryptogeld in Rekordwert gestohlen und das Geld für Atomraketen eingesetzt. Nordkorea weist diese Vorwürfe allerdings zurück, man sei für diese Cyberattacken nicht verantwortlich.
Geldwäsche wurde international nachverfolgt
Die norwegische Behörde zur Bekämpfung von Wirtschafts-, Umwelt- und Computerkriminalität Økokrim erklärt, dass die Hackergruppe direkt nach dem Diebstahl begonnen habe, die erbeutete Kryptowährung in reales Geld umzuwandeln. Diese Geldwäsche mithilfe ausgefeilter Methoden würde immer noch laufen und von der Økokrim und internationalen Partnern wie dem FBI eingehend beobachtet und nachverfolgt.
Dabei konnte der kleine Teil der Beute beschlagnahmt werden. Zwar handelt es sich um Kryptowährung im Wert von lediglich 60 Millionen norwegischer Kronen (umgerechnet 5,48 Millionen Euro). Dennoch sei dies laut Økokrim der bislang größte Erfolg der norwegischen Polizei, da es sich um die höchste je vom skandinavischen Land zurückgeholten Kryptosumme handele.
Kryptobörse Binance greift mit ein
Die für das Blockchainspiel Axie Infinity verantwortliche Firma Sky Mavis hat ihren Sitz zwar in Vietnam, aber der Gründer, Aleksander Larsen, ist Norweger. Larsen selbst wollte die jüngste Entwicklung nicht kommentieren. Allerdings dankte er in diesem Zusammenhang der Kryptobörse Binance für schnelles Handeln und das Einfrieren der Geldmittel.
Binance erklärte laut Nachrichtenagentur Reuters: "Wenn wir von böswilligen Akteuren auf unserer Plattform erfahren, greifen wir ein und ergreifen geeignete Maßnahmen, einschließlich des Einfrierens von Geldern und der Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden, um Gelder an ihren rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben."
(fds)