Notebook-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung

Osram Opto Semiconductors stellt auf der Flachdisplay-Fachmesse im japanischen Yokohama eine Hintergrundbeleuchtung mit weißen LEDs für Notebook-Displays vor. Die Displays haben eine deutlich niedrigere Leistungsaufnahme als die aktuell eingesetzten Kaltkathodenstrahler (cold-cathode fluorescence lamps, CCFL). So benötigt die Hintergrundbeleuchtung beim Demo-Display mit einer Diagonale von 15 Zoll laut Osram lediglich 5,5 Watt bei einer Helligkeit von 220 cd/m², während gleich helle CCFLs rund acht bis zehn Watt ziehen. Bei 60 cd/m² benötige die µSideLED genannte Lampe sogar nur 1,2 Watt. Als weiteren Vorteil benötigen die LEDs keine Aufwärmzeit, sondern leuchten direkt mit voller Stärke. Auch sollen Lebensdauer, Stoßunempfindlichkeit und darstellbarer Farbraum größer als bei CCFLs sein. Angaben zum Aufpreis macht Osram nicht.

Im Unterschied zur großflächigen LED-Hintergrundbeleuchtung, die Osram vor kurzem gezeigt hatte, sitzen die µSideLEDs nicht hinter dem Display, sondern am Rand. Andere Hersteller wie NEC nutzen LED-Backlights für Desktop-Monitore schon länger, dort zählt die genauere Farbkalibrierung der LEDs als Vorteil.

Im Stromhaushalt aktueller Notebooks nimmt das Display einen der größten Posten ein, zwischen 20 und 35 Prozent (je nach Helligkeit, Displaygröße, sonstiger Hardware und Messmethode). Ersparnisse beim Backlight erhöhen die Laufzeit also tatsächlich deutlich. Bei c't-Tests haben viele Notebooks eine Leistungsaufnahme zwischen 15 und 20 Watt (gemessen bei 100 cd/m²), sodass eine Ersparnis von drei Watt die Laufzeit um 15 bis 20 Prozent erhöhen dürfte. Toshiba hat im Libretto U100 (Test in c't 17/05, S. 138) schon ein Display mit LED-Hintergrund eingebaut. Da es jedoch das einzige Notebook mit einem 7,2-Zoll-Display ist, existieren keine Vergleichswerte; im Test lag die Leistungsaufnahme des Notebooks bei 8,5 Watt. (jow)