Notruf: Jährlich über 30 Millionen Anrufe unter der Nummer 112

Vodafone, Telefónica und Deutsche Telekom haben anlässlich des Europäischen Tag des Notrufs 112 am kommenden Sonntag Bilanz gezogen.

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Notrufnummer

(Bild: Jens Kalaene / dpa)

Lesezeit: 3 Min.

In Deutschland wird jährlich über 30 Millionen Mal die Nummer 112 angerufen. Davon entfallen mehr als 90 Prozent auf Anrufe aus dem Mobilfunknetz, schreibt die Deutsche Telekom anlässlich des Europäischen Tags des Notrufs 112 am kommenden Sonntag. Die durchschnittliche Dauer eines Notrufs betrug im vergangenen Jahr 96 Sekunden.

Die Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst werden von der Telekom betreut, insofern gehen alle Anrufe über ihr Netz. Vodafone erklärt in einer eigenen Mitteilung, aus seinem Mobilfunknetz würden jährlich etwa 3,6 Millionen Notrufe getätigt. Von Telefónica Deutschland heißt es laut Mitteilung, über ihr Netz gingen jährlich 5 Millionen 112-Notrufe.

Die Zahl der Scherzanrufe sei auf nahezu 0 zurückgegangen, seitdem Notrufe nicht mehr mit einem Mobiltelefon ohne aktivierte SIM-Karte möglich sind, erläuterte ein Vodafone-Sprecher gegenüber heise online. Allerdings sei in der Statistik nicht zu unterscheiden, ob die 112 aus einem schwerwiegenden oder anderen Anlass angerufen wurde.

Die kostenlose Rufnummer 112 ist seit Dezember 2008 als einheitlicher Notruf in allen EU-Ländern neben den nationalen Notrufnummern freigeschaltet, in Deutschland wurden die 112 und 110 im Jahr 1973 eingeführt. Die Notruffunktionen stehen auch der Roaming-Kundschaft aus dem Ausland zur Verfügung. Wird über ein Smartphone die 112 gewählt, erhalten die Einsatzleitstellen automatisch die exakten Standortinformationen des Anrufers über Advanced Mobile Location (AML). Diese SMS-basierte, kostenlose Funktion muss seit März 2022 bei allen in der EU verkauften Smartphones integriert sein.

Wird die 112 angewählt, dann sucht sich das Handy immer das stärkste Netz, das gerade verfügbar ist, erläutert Vodafone. Wenn der eigene Anbieter vor Ort ein Funkloch oder einen aktuellen Netzausfall hat, wird der 112-Notruf über ein anderes, verfügbares Netz geleitet. Zudem haben Notrufe immer Vorrang gegenüber allen anderen Gesprächen.

Die meisten Notrufe gab es im vergangenen Jahr laut Telekom am 22. Juni zum Unwettertief "Lambert" mit großen Regenmengen. Dieses hatte in ganz Deutschland zu vielen zusätzlichen Feuerwehreinsätzen geführt. Besonders im Norden und Westen waren während "Lambert" Großaufgebote von Feuerwehr und Polizei unterwegs, erläutert die Telekom. So gab es an dem Tag mehr als doppelt so viele Notrufe wie gewöhnlich, um 19 Uhr innerhalb von zehn Minuten über 10.000 Notrufversuche im Zuständigkeitsbereich einer einzigen Leitstelle.

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Damit es in vielen Fällen gar nicht erst zu Notrufen kommt, ist in Deutschland seit einem Jahr das Katastrophenwarnsystem Cell Broadcast aktiv. Bei Gefahrenlagen wie Unwettern, Hochwasser oder Bombenfunden senden die Behörden über die Mobilfunknetze Warnungen ans Smartphone aus. Auslöser für die Einführung von Cell Broadcast war die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021.

(anw)