Novell sagt adieu zu United Linux
Novell kam durch die Übernahme von SUSE in die Verlegenheit, mit SCO gemeinsam an dem Projekt für ein einheitliches Linux arbeiten zu müssen.
Novell, spätestens nach der Übernahme von SUSE einer der aktiveren Mitspieler im Linux-Umfeld, hatte auf der LinuxWorld Expo einiges zu bieten: Neue Initiativen, der Beitritt zu Eclipse und beispielsweise die Sicherheitszertifzierungen nach den Common Criteria für SUSE-Linux verschafften der Firma Aufmerksamkeit. Da ging es fast unter, dass Novell wohl auch alte Pläne begraben will: United Linux, die 2002 gestartete gemeinsame Initiative von SCO (damals noch Caldera), SUSE, Connectiva, und TurboLinux für eine einheitliche Linux-Distribution, ist für den Netzwerkspezialisten wohl gestorben. Novell kam durch die Übernahme von SUSE in die Verlegenheit, mit SCO gemeinsam an dem Projekt arbeiten zu müssen -- im Umfeld des SCO-IBM-Streits um angeblich geklauten Unix-System-V-Code in Linux liegen SCO und Novell aber (auch im juristischen) Clinch um Urheberrechte am Unix-Code.
Nach einem Bericht von Linux Today erklärte Jack Messman, Chef von Novell, auf der Linux-Messe nun, mit United Linux sei man fertig. Es gebe keinen Nutzen für Novell, im Bereich United Linux weiterzuarbeiten, da SCO sich von Linux zurückgezogen habe. Es gebe aber keinen Grund, warum Novell nicht weiter mit TurboLinux aus Asien und Connectiva aus Südamerika zusammenarbeiten solle. Anfang 2003 hatte UnitedLinux noch hochtrabende Pläne verkündet, von denen aber bald nicht mehr viel zu hören war -- denn die Vorstellung der Pläne erfolgte nur knapp anderthalb Monate bevor SCO Anfang März die Klage gegen IBM wegen des angeblich geklauten Souce-Codes einreichte. (jk)