Novell verspricht NetWare 6 für das erste Halbjahr 2001

Novell will NetWare weiter ausbauen; die neue Version soll verbessertes Speichermanagement und integrierte Cluster- sowie SMP-Fähigkeiten bieten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Novell konnte sich in den letzten Monaten kaum über gute Nachrichten freuen: Im dritten Quartal schlitterte der Netzwerk-Spezialist nur knapp an Verlusten vorbei, bereits im zweiten Quartal musste Novell einen Umsatzrückgang um 20 Prozent verbuchen – nach eigenen Aussagen vor allem wegen schlechter Verkaufszahlen beim Flaggschiff NetWare. Kein Wunder, dass die immer wieder auftauchenden Gerüchte, IBM wolle das Unternehmen aus Utah übernehmen, wieder die Runde machten.

Nun verdeutlichte Novell allerdings, dass man trotz aller Unkenrufe auch weiterhin auf NetWare setzen will – und das klassische Server-Betriebssystem bei aller neu entdeckten Liebe für das Internet weiter ausbaut. Die nächste Inkarnation des Betriebssystems, NetWare 6, soll im ersten Halbjahr 2001 erhältlich sein. Momentan befinde es sich bereits in einem "kontrollierten Beta-Test", hieß es bei Novell. Welche Preisvorstellungen die Firma mit der neuen Version verbindet, will man zu einem späteren Termin bekannt geben.

NetWare 6 ist nach den Vorstellungen von Novell sowohl für kleine Netze wie für große Rechenzentren und Internet-Anbieter geeignet. Die wichtigsten Features der neuen Version sind laut Novell die Integration der NetWare Cluster Services für Cluster mit bis zu 32 Nodes und der SMP-Unterstützung (symmetrisches Multi-Processing) für bis zu 32 Prozessoren. Die Novell Storage Services (NSS) möchte Novell für NetWare 6 weiter ausbauen – nach Novell-Angaben würden die NSS dann alle vorstellbaren Anforderungen an Speicherlösungen erfüllen. NSS unterstütze "Milliarden von Volumes und Directories", wobei jedes Volume "Milliarden von Dateien" aufnehmen und jede Datei bis zu 8 Terabyte groß sein könne. Genauere Details, was für weitere Neuigkeiten auf die Administratoren mit NetWare 6 zukommen, gab Novell allerdings noch nicht bekannt; die Firma will NetWare 6 aber in drei verschiedenen Konfigurationen ausliefern, die auf kleinere Firmen, mittlere Netzwerke oder große Rechenzentren ausgerichtet seien.

Für Eric Schmidt, Chef von Novell, ist NetWare 6 auf jeden Fall ein "Schüsselelement als Hosting-Plattform für Dienste, die Netzwerke sichern und vereinfachen und den Übergang zu E-Business-Lösungen beschleunigen". NetWare 6 überführe außerdem das Speichermanagement im Netzwerk in ein Internet-Modell, das gleichzeitig die Zugangssteuerung zu Dateien und Ressourcen für Windows-, Unix-, Linux- und andere Desktop-Clients durch eine einzige Netzwerk-Lösung vereinfache. (jk)