Novell von SCO-"Beweisen" im Linux-Streit nicht überzeugt

Weitgehend unbeeindruckt zeigte sich Novell in einer kurzen Stellungnahme zu einem Schreiben der SCO Group, das Ergänzungen zum UNIX-Kaufvertrag aus dem Jahr 1995 betrifft.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Novell zeigt sich weitgehend unbeeindruckt von einem neuerlichen Vorstoß der SCO Group im gegenwärtigen Linux-Streit. Mit einer kurzen Erklärung hat der Netzwerkspezialist auf ein Schreiben von SCO reagiert.

In diesem Schreiben hat die SCO Group erneut Rechte an UNIX geltend gemacht, die durch Linux verletzt würden. Inzwischen zitiert auch die SCO-Website bestimmte Ergänzungen zu einem Kaufvertrag, der 1995 zwischen Novell und SCO abgeschlossen worden ist. Das Dokument hatte bereits vorab für Spekulationen gesorgt .

Man habe den mit "Ergänzung Nummer 2" bezeichneten Vertragszusatz zu den Verkaufsvereinbarungen aus dem Jahr 1995 am Donnerstag abend von SCO zugeschickt bekommen, heißt es in der Erklärung von Novell. Der Zusatz, der nach eigenen Angaben bisher bei Novell in den Unterlagen nicht vorlag, befasst sich mit Urheberrechtsfragen. "Die Ergänzung scheint die Ansprüche von SCO zu unterstützen, dass gewisse Urheberrechte für UNIX 1996 an SCO übergegangen sind. Die Ergänzung enthält keine Aussagen zum Besitz von Patenten, welche eindeutig weiterhin Novell gehören." lautet der Novell-Kommentar.

Bereits Mitte Mai war auf der SCO-Website von Beweisen die Rede, mit denen das Unternehmen belegen wollte, dass Codeteile aus Unix System V in die Linux-Quellen kopiert worden seien. Unerwartet meldete sich dann auch Novell in diesem Linux-Streit zu Wort. In einem Brief an SCO forderte Novells CEO Jack Messman am 28. Mai die Vorlage der Beweise durch SCO. Das Schriftstück, das nun bei Novell eingegangen sei, befasse sich jedoch nur mit der Frage nach Urheberrechten, so die Novell-Erklärung. Ein Beweis dafür, dass bestimmter UNIX-Code in Linux kopiert worden sei, stehe nach wie vor aus. Novell fordert SCO erneut auf, diese Behauptung zu beweisen. (dwi)