Nur Tage im Einsatz: Drohne zur Prüfung von Schiffsabgasen stürzt in die Ostsee

Seit vergangener Woche prüfen Drohnen vor Fehmarn Schiffsabgase, um Kontrollen zu erleichtern. Nun ist eine ins Meer gestürzt.

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Eine der Drohnen im Flug

(Bild: BSH)

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Nur eine Woche nachdem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) begonnen hat, mit Drohnen die Abgase von Schiffen in der Ostsee zu überprüfen, ist eines der Geräte ins Meer gestürzt. Wie die Polizeidirektion Lübeck im Donnerstag mitteilte, ist die Drohne etwa 40 Meter vor der Küste Fehmarns in die Ostsee gefallen, verantwortlich "dürften Probleme mit der Elektronik" gewesen sein.

Die etwa 4×1,50 Meter große, hubschrauberähnliche Drohne sei beschädigt worden, hieß es weiter. Wie teuer eine etwaige Reparatur wird, sei unbekannt. Das Gerät sei vom Betreiber inzwischen geborgen worden. "Gefahren für Menschen oder die Umwelt traten nicht ein", Personen seien nicht verletzt worden.

Das Projekt war erst vergangenen Woche vorgestellt worden, die Drohnen sollen herausfinden, ob auf den untersuchten Schiffe die Grenzwerte für den Anteil von Schwefel in Kraftstoffen eingehalten werden. Zweimal täglich lassen das BSH und die europäische maritime Sicherheitsagentur EMSA dafür Drohnen an der Ostküste von Fehmarn aufsteigen.

Für jeweils zweieinhalb Stunden nähern die sich dann gezielt Schiffen, die im Fehmarnbelt und der Kadetrinne unterwegs sind und durchfliegen deren Abgasfahnen. Mit spezieller Sensorik wird dann der Schwefeldioxidanteil darin gemessen, hatten die Verantwortlichen vergangenen Woche erklärt. Aus den Daten wird dann auf den Schwefelanteil im verwendeten Kraftstoff geschlossen. Gibt es dann Hinweise auf eine Verletzung der Grenzwerte, können die Schiffe im nächsten Hafen gezielt für Kontrollen ausgewählt werden. Bei Verstößen drohten hohe Strafen.

Die eingesetzten Drohnen des Typs Camcopter S-100 werden von der norwegischen Firma Nordic Unmanned betrieben, die bewirbt die Geräte für die militärische und zivile Nutzung. Sie könnten tagsüber und nachts eingesetzt werden, auch bei widrigen Wetterbedingungen. Ihre Reichweite beträgt demnach 200 Kilometer. Welche Folgen der Absturz für das Testprogramm zur Abgasüberwachung hat, ist noch nicht bekannt.

(mho)